Mordprozess in Köln Angeklagter macht Zeugin Heiratsantrag im Gerichtssaal

Köln · Ort und Umstände hätten romantischer sein können: In einem Prozess wegen versuchten Mordes hat am Montag der Angeklagte einer Zeugin einen Heiratsantrag gemacht. Das Gericht vermutet Taktik dahinter.

  Außenansicht des Landgerichts in Köln (Symbolbild)

 Außenansicht des Landgerichts in Köln (Symbolbild)

Foto: dpa/Oliver Berg

Mit dem ungewöhnlichen Schritt wollten der 34-Jährige und die Frau, die eine gemeinsame Tochter haben, ihr fortbestehendes Verlöbnis aus dem Jahr 2019 bekräftigen. Trotz des Antrags, den die Frau unter Tränen entgegennahm, setzte das Gericht die Befragung der Zeugin fort. Zur Begründung hieß es: „Die Kammer geht davon aus, dass es bei dem Verlöbnis hier nur darum geht, eine Aussage zu verhindern.“

Dem Heiratsantrag war eine zweistündige, streckenweise scharf und laut geführte Erörterung des Beziehungsstatus' des Niederländers und der 32 Jahre alten Deutschen vorangegangen.

Der 34-Jährige wird in dem Prozess des versuchten Mordes beschuldigt. Er soll im Mai 2020 einen Nebenbuhler zu einer Aussprache in einen Wald gelockt haben. Die Anklage wirft ihm vor, dem Mann eine unbekannte Flüssigkeit ins Gesicht geschüttet und ihm anschließend mit einem scharfkantigen Gegenstand lebensgefährliche Verletzungen zugefügt zu haben.

(siev/dpa)
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