Prozess in Köln Mann wollte offenbar Abzocke aufdecken - dann starb er

Köln · Zwei Männer stehen in Köln vor Gericht, weil sie einen Geschäftsparnter in Belgien getötet haben sollen. Das spätere Opfer soll versucht haben, das Abzocke-System eines der Angeklagten auffliegen zu lassen.

Das Landgericht in Köln (Symbolfoto).

Das Landgericht in Köln (Symbolfoto).

Foto: dpa, obe vge aka soe

Mehr als drei Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines Mannes in Belgien hat am Kölner Landgericht ein Mordprozess gegen zwei Angeklagte begonnen. Ein 49-Jähriger und ein 53-Jähriger sollen ihr Opfer unter dem Vorwand eines Geschäftstreffens nach Sint-Truiden gelockt und dort heimtückisch gemeinschaftlich getötet haben, hieß es in der am Freitag verlesenen Anklage. Der 49-Jährige aus Bergisch Gladbach - er sitzt in Untersuchungshaft - habe den Mord beauftragt, der 53-Jährige habe die blutige Tat ausgeführt.

Das Motiv laut Staatsanwaltschaft: Der 49-Jährige sei in einer finanziell angespannten Lage gewesen und habe sich mit dem späteren Opfer überworfen. Der Angeklagte habe befürchtet, dass der Mann ihn und dessen betrügerisches Abzocke-System mit Tankgutscheinen im Internet auffliegen lasse. Beide Angeklagten schwiegen zunächst zu den Vorwürfen.

Der Staatsanwaltschaft zufolge behauptete der Beschuldigte aus Bergisch Gladbach im Dezember 2014, er habe belgische Investoren für ein gemeinsames Mode-Label gefunden und für den 14. Dezember ein Treffen arrangiert. Das ahnungslose Opfer reiste aus Bukarest für den Termin an, zu dritt fuhren die Männer nach Sint-Truiden.

In einem ländlichen Gebiet habe der 53-Jährige dem Mann dann mit einem Schlagwerkzeug mehrere Schädelbrüche zugefügt. Danach soll er den Bewusstlosen auf einen Feldweg gezogen und mit 15 Messerstichen in Brust und Rücken getötet haben. Für das umfangreiche Verfahren sind 40 Prozesstermine eingeplant.

(sef/lnw)
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