Köln Militärflughafen: Eindringling soll dauerhaft in Psychiatrie

Köln · Der Mann, der im Juli in einen Regierungsflieger auf dem Militärflughafen Köln/Bonn eingedrungen ist, soll dauerhaft in die Psychiatrie. Das fordert die Staatsanwaltschaft Köln in ihrer Antragsschrift für den bevorstehenden Prozess, wie ein Sprecher des Kölner Landgerichts am Mittwoch bestätigte.

Die "Kölnische Rundschau" hatte zuvor berichtet. Der 25 Jahre alte Mann hatte sich Ende Juli Zugang zu einem Airbus 319 der Luftwaffe verschafft, der auch für die Reisen des Bundespräsidenten und der Kanzlerin genutzt wird. Laut einem Gutachten eines Sachverständigen ist der Mann an einer Form der Schizophrenie erkrankt und damit schuldunfähig.

Wie er auf das Gelände und schließlich in das Flugzeug kommen konnte, soll im Prozess geklärt werden. Nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft soll der Mann angegeben haben, eine Hochzeitsfeier auf dem Militärgelände besuchen zu wollen. Nach offenbar nicht ausreichenden Kontrollen habe er dann einen Besucherschein erhalten und sei zu den Flugzeugen gelangt. Zuständig für die Überwachung sei die Luftwaffe.

Über die Tragfläche und den Notausstieg habe der Eindringling dann das Flugzeug betreten. Er soll laut Antragsschrift ein Notsignal ausgelöst haben, das Notrufe von Flugzeugen in der Luft überlagert hätte. Vor seiner Festnahme habe der Mann sich noch auf den Pilotensitz gesetzt und auf mehrere Knöpfe gedrückt. Die Hauptstromversorgung sei aber abgeklemmt gewesen. "Wie es scheint, kannte er sich mit Flugzeugen gut aus", sagte der Sprecher des Landgerichts Köln, Achim Hengstenberg. Nach seinen Angaben soll der Prozess im Februar beginnen.

(lnw)
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