Peinlicher Irrtum bei der Stadt Köln Krematorium verbrennt falsche Leiche

Mitarbeiter des Krematoriums am Kölner Westfriedhof ist ein fataler Irrtum unterlaufen: Sie verwechselten zwei Särge und verbrannten den falschen Leichnam. Zunächst war die Leiche als vermisst gemeldet. Sogar die Polizei hatte ermittelt.

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Foto: Michael Reuter

Erst jetzt hat sich der Vorfall aufgeklärt. In einer Pressemitteilung räumte die Stadt Köln ein, die vermisste Leiche sei irrtümlich verbrannt worden. Die Tote wurde bereits in der vergangenen Woche unter falschem Namen beigesetzt.

Aufgefallen war der fehlende Sarg am Montag vor einer Woche. "Wir können uns nicht erklären, wie das passieren konnte", hieß es damals bei der Stadt. Dass der Sarg versehentlich verbrannt worden sei, schlossen die Offiziellen kategorisch aus. Ein fataler Irrtum — wie sich jetzt zeigt. Zwischenzeitlich wurde sogar spekuliert, der Sarg sei gestohlen worden, möglicherweise von einer Rockerbande.

Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen ließ den Fall daraufhin noch einmal detailliert prüfen. Und stieß auf einen Sarg, der den Papieren nach eigentlich schon verbrannt sein sollte. Die Verwechslung wurde offensichtlich.

Nun ist das Entsetzen einigermaßen groß. Nicht nur bei der betroffenen Familie. Auch Amtsleiter Manfred Kaune zeigt sich sichtlich erschüttert: "Schon dass man eine Nummer verwechselt und den falschen Sarg verbrennt, darf in diesem hochsensiblen Bereich nicht passieren. Aber dass man bei angeblich mehrfacher Kontrolle einen Sarg nicht entdeckt, der als bereits verbrannt vermerkt ist, ist unverzeihlich", sagte er dem Kölner Express.

Er will die Sache nicht auf sich beruhen lassen. "Das ist eine riesige Schlamperei, die Folgen haben wird, auch personell", kündigte Kaune an.

Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen kündigte derweil in einer Pressemitteilung an, sich mit den betroffenen Familien in Verbindung setzen zu wollen, um mit ihnen die erforderlichen Schritte abzustimmen. Die Stadt Köln bedauere den Irrtum in höchstem Maße, das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen bat die Angehörigen um Entschuldigung und versprach: "Wir werden alles daran setzen, dass sich ein solcher Fall nicht wiederholen kann."

(pst)
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