Veranstalter offenbar insolvent Kölner wollen Christopher-Street-Day retten

Köln · Der Veranstalter des Christopher-Street-Day hat beim Amtsgericht die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Kölner Organisationen wollen das Lesben- und Schwulenfest retten.

Christopher-Street-Day zieht mit Parade durch Köln
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Christopher-Street-Day zieht 2016 durch Köln

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Foto: dpa, mjh tmk

Der Vorstand des Vereins Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST), der das Fest bislang organisierte, informierte seine Mitglieder am Dienstag per Mail über seine finanzielle Schieflage. In dem Schreiben hieß es, es sei notwenig gewesen, beim Kölner Amtsgericht den Antrag auf Eröffnung eines Insovenzverfahrens zu stellen. Der Verein sei überschuldet. Offenbar geht es um einen Fehlbetrag im niedrigen fünfstelligen Bereich. Das Amtsgericht Köln konnte auf Nachfrage unserer Redaktion keine Details nennen. Das Verfahren sei nicht öffentlich, bis über die Eröffnung des Verfahrens entschieden sei, sagte ein Sprecher.

Kölner Organisationen wollen nun in die Bresche springen, um das Straßenfest, das am ersten Juli-Wochenende stattfinden soll, zu retten. Federführend sind die Aidshilfe Köln und die Beratungsstelle "Rubicon". Etwa 20 weitere Organisationen aus der Lesben- und Schwulenszene sind beteiligt. "Die Parade wird auf jeden Fall stattfinden", sagte ein Sprecher der Aidshilfe unserer Redaktion. "Wir wollen dafür sorgen, dass der Christopher-Street-Day wie gewohnt stattfindet." Zwei frühere Vorstandsmitglieder des Vereins KLuST sollen eine Übergangslösung erarbeiten, wie das kurzfristig gelingen kann.

Dass der KLuST finanzielle Probleme hatte, war seit vergangenem Jahr bekannt. Bei einer Mitgliederversammlung im Dezember 2016 war bekannt geworden, dass der Verein seine Rücklagen aufgebraucht hatte. Dem amtierenden Vorstand war ein zum Teil externes Lenkungsteam zur Seite gestellt worden, das die Finzanzen des Vereins prüfen sollte. Nun riet das Lenkungsteam dem Vorstand, ein Insolvenzverfahren zu beantragen.

(sef)
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