Kran-Einsatz Kölner Dom: Riesen-Gerüst entfernt

Köln · Spektakulärer geht's kaum. Vom Kölner Dom holt ein gewaltiger Kran ein ausgedientes tonnenschweres Baugerüst aus luftiger Höhe zu Boden. Vom Nordturm, in drei Schritten. Nicht ganz ungefährlich, sagt der Dombaumeister.

Größter Kraneinsatz in der Geschichte des Kölner Doms
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Größter Kraneinsatz in der Geschichte des Kölner Doms

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Beim größten Kran-Einsatz in der Geschichte des Doms ist am Montag aus gut 100 Metern Höhe der erste Teil eines riesigen Hängebaugerüsts vom Nordturm herabgelassen worden. Ein gigantischer Hydraulik-Kran senkte das 25 Meter hohe Aluminiumteil zu Boden. In zwei weiteren Teilen sollte das ausgediente Baugerüst mit einem Gesamtgewicht von zehn Tonnen bis zum Nachmittag auf die Domplatte geholt und dort binnen zwei Wochen zerlegt werden, wie Dombaumeister Michael Hauck sagte. Es handele sich um eine "nicht ganz ungefährliche Aktion". Das schwierige Unterfangen sei aber "generalstabsmäßig vorbereitet".

Viele Neugierige verfolgten den Einsatz, drehten Videos und machten Fotos. Das Baugerüst war 2002 für Sanierungsarbeiten am Nordturm der gotischen Kathedrale aufgebaut worden. Um die Sanierungsarbeiten an dem Unesco-Weltkulturerbe fortzusetzen, hängt bereits ein weiteres Gerüst an einer anderen Stelle des Turms. Dort sollen die Steinmetze ab 2014 ihre Arbeiten beginnen. Der Dom gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Deutschland und lockt jedes Jahr sechs Millionen Menschen an.

Weil der Kran mit 750 Tonnen Gewicht zu schwer für den Domvorplatz war, musste er am benachbarten Vorplatz des Hauptbahnhofs Position beziehen. Der wurde teilweise abgesperrt. Der Kran nahm das Gerüst von der Nordseite her am Turm vorbei und über die Seitenschiffdächer hinweg ab und senkte ihn dann hinunter. Der Aktion war eine wochenlange statische und logistische Planung vorausgegangen, betonte Hauck. Das Aluminium-Gerüst sei schon teilweise am Turm demontiert worden. Eine komplette Zerlegung in über 100 Metern Höhe wäre aber sehr langwierig und teuer geworden.

Bei dem Gerüst handelt es sich um das zweite von insgesamt acht, die für die Sanierung der beiden Türme benötigt werden. Schon 2006 war ein erstes Hängegerüst mit Hilfe eines Spezial-Krans abgenommen worden - mit einem allerdings deutlich kleineren Aufwand.

(lnw)
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