Nach Notruf Zwei Männer attackieren Rettungssanitäter in Köln

Köln · Zwei verletzte Sanitäter und eine zerbrochene Scheibe am Krankenwagen - das ist die Bilanz eines Rettungseinsatzes in Köln. Die Helfer mussten in den Rettungswagen flüchten.

Die Rettungskräfte wurden am Freitagabend gegen 23 Uhr zu einem Auto im Kölner Stadtteil Humboldt/Gremberg gerufen. In einem BMW an der Westerwaldstraße saß ein etwa 30 Jahre alter Mann auf dem Beifahrersitz, der „stark alkoholisiert war“, wie ein Sprecher der Kölner Polizei sagt. Da der Mann bewusstlos wirkte, setzte ein Sanitäter einen „Schmerzreiz“, um eine Reaktion zu erzeugen.

„Er kniff dem Mann in die Nase, das ist eine übliche Methode“, sagt der Sprecher. Der Mann habe daraufhin die Augen geöffnet und dem Sanitäter mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Von hinten fing ein älterer Mann an, mit seinen Fäusten auf den Sanitäter einzuprügeln und schrie ihn an: „Helfen Sie meinem Sohn!“

Der Sanitäter schloss sich mit einer jungen Kollegin im Rettungswagen ein und alarmierte die Polizei. Ein dritter Mann, der nach jetzigem Stand der Ermittlungen nichts mit den beiden anderen und drei weiteren BMW-Insassen zu tun hatte, holte aus und zerschlug ein Seitenfenster des Rettungswagens. „Der Mann ist psychisch krank und nun in einer Klinik“, sagt der Sprecher.

Bevor ein Streifenwagen eintraf, flüchteten die Schläger im BMW. Die Fahndung wegen gefährlicher Körperverletzung läuft. Der Sanitäter wurde verletzt, ebenso wie seine Kollegin, die einen Schock erlitt. Seit Mitte 2017 können Straftaten gegen Einsatzkräfte schärfer als bisher bestraft werden.

Zeugen, werden gebeten, sich unter Telefon 0221/229-0 zu melden. Der Beifahrer des silbernen 7er-BMW wurde von den Sanitätern als kräftig und bis zu 1,90 Meter groß beschrieben. Er hat schwarze, kurze Haare und trug ein weißes Unterhemd und einJogginghose.

(hsr)
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