Straßensperren und Evakuierung Blindgänger in Köln-Lindenthal – Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft

Köln · In großer Regelmäßigkeit müssen in Köln verschüttete Weltkriegsbomben entschärft werden. So eine kurze Abfolge ist aber nicht alltäglich: Einen Tag nach einer Evakuierung steht schon die nächste an – betroffen ist auch ein bekanntes Krankenhaus.

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So funktioniert eine Bombenentschärfung

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Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Bewohner des Kölner Stadtteils Lindenthal können nach der zweiten Entschärfung in zwei Tagen im Stadtgebiet wieder in ihre Häuser zurückkehren. Gegen 18 Uhr meldete die Stadt Köln die erfolgreiche Entschärfung des Bildgängers aus dem Zweiten Weltkrieg.

Nur einen Tag nach einer Evakuierung wegen eines gefundenen Blindgängers stand in Köln schon die nächste Bombenentschärfung an – und betroffen war diesmal ein bekanntes Krankenhaus.

„Dafür muss zuvor der Gefahrenbereich abgesperrt und evakuiert werden“, kündigte die Stadt an. Von der Evakuierung betroffen sei auch das St. Elisabeth-Krankenhaus Hohenlind. Es gehört zu den bekanntesten Kliniken der Stadt.

Von den Evakuierungen in Lindenthal sind insgesamt 4121 Personen betroffen, davon 543 Seniorenhaushalte mit mehr als einer Person und 308 Seniorenhaushalte mit einer Person. Hinzu kommen 109 Patienten im Krankenhaus, die transportiert werden müssen, davon 40 liegend.

Für alle Personen, die von der Evakuierung in Köln-Lindenthal betroffen sind und nicht bei Familie oder Freunden unterkommen können, wird eine Anlaufstelle im Bezirksrathaus Lindenthal, Aachener Straße 220, eingerichtet. Haustiere dürfen nur in Boxen mitgebracht werden, andere müssen leider draußen bleiben.

Erst am Vortag war in Köln ein Blindgänger entschärft worden - in diesem Fall im Stadtteil Rodenkirchen. Rund 6.000 Menschen hatten nach Angaben der Stadt den Gefahrenbereich verlassen müssen. Betroffen waren dabei auch Bewohner von Altenheimen und Patienten von zwei Tageskliniken.

An diesen Stellen sind Straßensperrungen errichtet

  • Prälat-von-Acken-Str./Dürener Straße
  • Dürener Str. zwischen Hausnummern 334 und 332
  • Decksteiner Str. / Mommsenstr.
  • Vircowstr. 14
  • Robert-Blum-Str. 11
  • Bachemer Str. 248
  • Mommsenstr. 88
  • Schlegelstr./Mommsenstr.
  • Freiligrathstr./Gleuleler Str.
  • Decksteiner Str. 80
  • Schmittmannstr. neben Hausnummer 26 Richtung V.-Schnitzler-Str.
  • Bachemer Str./Peter-Berchem-Str.2
  • Blandina-Ridder-Str./Militärringstr.
  • Dürener Str. zwischen Werthmannstr. 11 und 13
  • Dürener Str. zwischen Wertmannstr. 17a und 19

Von den Sperrungen betroffen ist auch die Buslinie 136. Sie hält nicht an der Haltestelle Hohenlind und fährt auf der Dürener Straße durch. Die Straßenbahnlinie 7 fährt den normalen Linien-Weg.

Blindgänger-Funde sind in Köln nicht ungewöhnlich und werden von den Bewohnern oft relativ emotionslos zur Kenntnis genommen. Unter der Erde schlummern viele Überbleibsel aus Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Etwa die Hälfte der Luftattacken gegen Nazi-Deutschland konzentrierte sich auf das heutige Nordrhein-Westfalen - wegen der damals überragenden industriellen Bedeutung des Ruhrgebiets, aber auch wegen der geografischen Nähe westdeutscher Städte zu England.

(dtm/albu/dpa)