Luftreinhalteplan der Stadt Köln verhängt Durchfahrtverbot für Lastwagen
Köln · Für Lastwagen, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen, gilt ab sofort in der Kölner Innenstadt ein Durchfahrtverbot. Ausgenommen sind Lieferverkehr und Reisebusse.
Die Maßnahme gehört zum Kölner Luftreinhalteplan. Auch Teile von Deutz und Mülheim müssen die schweren Laster großräumig umfahren, wie die Stadt mitteilte. Die Stadt erhofft sich davon eine deutliche Entlastung vom schweren Lkw-Verkehr. Ausgenommen von dem Verbot der Anlieferverkehr, auch Reisebusse dürfen wie gewohnt fahren. Am Donnerstag sollten auch entsprechende Verbotsschilder enthüllt werden, die die Grenzen der Zone markieren.
Der Verband Spedition und Logistik NRW kritisierte das Durchfahrtverbot und drohte mit Klagen. Lastwagen, die vom Kölner Süden zum Niehler Hafen wollten, müssten nun bis zu 45 Kilometer weite Umwege in Kauf nehmen, sagte der Vorsitzende Rüdiger Ostrowski. Der Schadstoffausstoß werde somit nur verlagert. „Wir beantragen jetzt Ausnahmegenehmigungen - wenn die abgelehnt werden, werden betroffene Unternehmen klagen.“
Die Luftverschmutzung in der Millionenstadt ist seit langem viel zu hoch. Laut EU-Grenzwert dürfen es im Schnitt nur 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter sein, an einigen Stellen der Stadt ist man von dieser Grenze weit entfernt. Am schlimmsten sieht es am rechtsrheinischen Clevischen Ring aus, dort wurden 2017 62 Mikrogramm gemessen. Ein Jahr später sank der Wert auf 59 Mikrogramm.
