Flixbus und Co. Petition für Fernbusse in Kölner City gestartet

Köln · In Köln formiert sich Widerstand gegen die seit 2015 geltende Verbannung der Fernbusse aus der Innenstadt. Das Busunternehmen Schneider-Bank aus Mechernich kündigte für Donnerstag eine Online-Petition an.

Köln: Unternehmer startet Petition für Fernbusse in City
Foto: dpa, ve axs wst

Diese werde bei der Plattform Openpetition geschaltet. „Wir wollen der Stadtverwaltung verdeutlichen, dass die Kunden einen zentralen Haltepunkt wünschen“, sagte Geschäftsführer Harald Bank. Die Lösung mit der Haltestelle am Flughafen sei nicht praktikabel. „Wir hatten vergeblich versucht, Stadtverwaltung und Politik im Vorfeld ihrer Entscheidung von 2015 davon zu überzeugen, dass es Alternativen gibt. Das hat man aber nicht gelten lassen.“ Stattdessen werde an der schlechteren Lösung festgehalten. „Köln leistet es sich als einzige Millionenstadt in Europa, den Fernbus auszusperren.“ 

Unterstützung bekommt der Unternehmer, der zehn Fernreisebusse für Flixbus betreibt, von seinem Auftraggeber: Flixbus-Gründer André Schwämmlein kündigte an, mit der Seite flixfuerkoeln.de auf Petition zu verweisen. „Die Stadt Köln sollte allein schon aus Umweltgesichtspunkten schnell umsteuern und angesichts des drohenden Fahrverbots für ältere Diesel, Fahrten von umweltfreundlichen Euro6-Fernbussen in die Innenstadt wieder ermöglichen“, so Schwämmlein. 

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Auch die Opposition schaltet sich ein: „Die Stadt muss schnell ihren Irrweg verlassen“, sagte FDP-Fraktionschef Ralph Sterck. Die FDP befürworte den Standort am Breslauer Platz – als Ergänzung zum Busterminal am Flughafen. Messebesucher, Tagestouristen – sie alle wollten nicht umständlich umsteigen, sondern ohne Unterbrechung an ihr Ziel gelangen. „In Berlin landen die meisten Reisenden auch lieber innenstadtnah in Tegel, als sich umständlich von Schönefeld nach Mitte zu quälen“, so Sterck. „Dass sich die Stadtverwaltung derart gegen eine Innenstadtlösung sperrt, ist meines Erachtens gesteuert. Die Bahn und auch der Flughafen haben kein Interesse an einer Änderung des Status quo.“

Flixbus macht Druck bei dem Thema. Anfang des Monats hatte Geschäftsführer Schwämmlein einen Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker geschrieben und für eine Öffnung der Innenstadt geworben. Ein Sprecher der Stadt hatte damals auf Anfrage erklärte, dass sich an der seinerzeit so eingerichteten Situation nichts verändert habe. „Sollte also zum Beispiel von Seiten der Politik – was die Verwaltung nicht einschätzen kann – keine Initiative ergriffen werden, wird auch die Verwaltung an der gewählten Lösung festhalten.“

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