Kein dringender Tatverdacht Toter Säugling am Kölner Rheinufer – Ermittlungen eingestellt

Köln · Die Ermittlungen gegen die 37-jährige Mutter eines Anfang Februar tot gefundenen Säuglings in Köln sollen eingestellt werden. Es bestehe kein dringender Tatverdacht mehr wegen Totschlags durch Unterlassen.

 Der Fundort einer Babyleiche in Köln-Riehl.

Der Fundort einer Babyleiche in Köln-Riehl.

Foto: Claudia Hauser

Dies teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Die Beschuldigte sei aus dem psychiatrischen Krankenhaus entlassen worden, in dem sie auf Antrag der Staatsanwaltschaft vorläufig untergebracht war.

Der Säugling war im Kölner Stadtteil Riehl am Rheinufer gefunden worden. Die wohnungslose Mutter hatte den noch lebenden Neugeborenen dort auf einer notdürftig eingerichteten Schlafstätte abgelegt.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben, dass der Junge unter schwerer Hypoxie - reduzierter Sauerstoffversorgung - litt und ohne sofortige intensivmedizinische Behandlung keine Überlebenschance hatte. Diese Notsituation sei für die Beschuldigte als medizinische Laiin nicht erkennbar gewesen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Unterdessen sucht die Polizei weiter nach der unbekannten Mutter eines Neugeborenen, dessen Leiche am Montag in einer Unterkunft für ukrainische Geflüchtete auf dem Kölner Messegelände gefunden worden war. Reinigungskräfte hatten das tote Baby in einer Toilettenkabine entdeckt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war es dort hinter einer Deckenplatte versteckt, sodass es erst nach mehreren Tagen gefunden wurde.

Die Obduktion habe nicht eindeutig ergeben, ob das Kind nach der Geburt noch lebte. Weitere rechtsmedizinische Untersuchungen sollen darüber Aufschluss geben.

(toc/dpa)
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