SEK-Einsatz in Köln Gefährliche Substanzen gefunden - Ermittlungen wegen Terrorverdachts

Köln · Die Polizei hat in Köln in der Wohnung eines Ehepaares giftige Stoffe gefunden. Ein terroristischer Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden. Der Generalbundesanwalt ermittelt.

Köln: Feuerwehr untersucht Haus in Köln auf gefährliche Substanzen
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Feuerwehr untersucht Haus in Köln auf gefährliche Substanzen

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Foto: Claudia Hauser

Nach der Festnahme eines 29-Jährigen und seiner Ehefrau haben Spezialkräfte am Mittwochmorgen weiterhin giftige Stoffe in der Wohnung des Mannes untersucht. In der Nacht zu Mittwoch waren Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr bei der Durchsuchung der Wohnung im Kölner Stadtteil Chorweiler auf „unbekannte Substanzen“ gestoßen.

Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen. Er ermittelt wegen des Verdachts einer „schweren staatsgefährdenden Gewalttat“. Das sagte eine Karlsruher Behördensprecherin. Wegen der „besonderen Bedeutung des Falls“ habe man die Ermittlungen gegen einen verdächtigen 29-jährigen Tunesier an sich gezogen. Ein terroristischer Hintergrund sei „in Erwägung zu ziehen“.

SEK stürmte Wohnung

Spezialkräfte hatten die Wohnung des Tunesiers am Dienstagabend gestürmt. „Wir haben uns sehr schnell entschlossen, zuzugreifen, um mögliche Gefahren abzuwehren“, sagte Polizeisprecher André Faßbender. Um auszuschließen, dass von den gefundenen Stoffen eine Gefährdung ausgeht, seien sie von Spezialisten untersucht worden. Um was es sich bei den Stoffen genau handele, war am Mittwoch weiter unklar. „Wir müssen jetzt vor allem die Auswertung der Wissenschaftler abwarten“, sagte die Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft.

Vor Ort wurden Absperrmaßnahmen getroffen. Auch eine benachbarte Wohnung wurde durchsucht - es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich in dieser Wohnung ebenfalls giftige Stoffe oder weitere Menschen aufhalten, sagte der Polizeisprecher. Diese Wohnung sei aber leer gewesen.

Eine SEK-Einheit sowie Polizei und Feuerwehr waren am Dienstagabend mit Atemschutzmasken vor dem 15-stöckigen Hochhaus, wie ein dpa-Fotograf beobachtete. Die gemeinsamen Kinder des Paares seien in der Obhut der Stadt Köln, teilte die Polizei mit.

(eler/wer/dpa/AFP)
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