Massenauflauf in Köln Polizei auf „Stadtspaziergang“ mit bis zu 1000 Menschen vorbereitet

Köln · Die Polizei in Köln bereitet sich mit einem großen Aufgebot auf eine Aktion mit bis zu 1000 Menschen in der Innenstadt vor. Nach Erkenntnissen der Behörden richtet sich der sogenannte Stadtspaziergang am Nachmittag auch gegen die Corona-Schutzmaßnahmen.

 Ein Foto vom 9. Mai in der Kölner Innenstadt.

Ein Foto vom 9. Mai in der Kölner Innenstadt.

Foto: dpa/Marius Becker

Ein Versammlungsleiter der Aktion, die am Nachmittag beginnen solle, habe sich nicht zu erkennen gegeben. Die Beamten seien mit „starken Kräften“ im Einsatz, sagte eine Polizeisprecherin.

Zuvor hatte die Kölner Polizei angekündigt, falls es wie am vergangenen Wochenende zu unangemeldeten Demonstrationen komme, sei die Polizei darauf vorbereitet und werde strikt für die Einhaltung des Infektionsschutzes sorgen.

Polizeipräsident Uwe Jacob erklärte am Samstag bei Facebook: „Wir werden es nach den Erfahrungen vom vergangenen Samstag (9. Mai) nicht hinnehmen, dass wir von Ignoranten unter dem Deckmantel des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit "an der Nase herumgeführt werden."“ Vor einer Woche hatten in der Innenstadt mehrere hundert Menschen unangemeldet demonstriert - nach Polizeiangaben ohne den Mindestabstand einzuhalten und ohne Mundschutz.

In weiteren Städten in NRW fanden am Samstag Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen statt. 80 Teilnehmer bildeten laut Düsseldorfer Polizei am Landtag eine Menschenkette. Der Mindestabstand sei dabei eingehalten worden, sagte ein Sprecher. Eine weitere Demonstration mit rund 100 Teilnehmern sollte gegen 15.30 Uhr beginnen.

In Dortmund verlief eine erste Demonstration gegen die Schutzmaßnahmen mit angekündigten 50 Teilnehmern ohne Zwischenfälle. Auch hier war für den späteren Nachmittag laut Polizei eine weitere Demo mit rund 100 Teilnehmern angekündigt. In Essen soll ab 15 Uhr eine Kundgebung mit 500 Teilnehmern auf einem Parkplatz am Rande der Stadt stattfinden. Bisher seien die Vorbereitungen ohne Zwischenfälle gelaufen, sagte ein Polizeisprecher. In Aachen war ebenfalls für 15 Uhr eine Demonstration der AfD gegen die Schutzmaßnahmen geplant. Die Polizei erwartet etwa 100 Teilnehmer. Außerdem sollen mehrere Gegendemos stattfinden.

(felt/dpa)
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