Neugeborenes getötet Mutter aus Köln zu langjähriger Haftstrafe verurteilt

Köln · Im Fall eines toten Säuglings vor einer Babyklappe hat das Landgericht Köln am Freitag die Mutter (36) zu fünfeinhalb Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt.

  Die Angeklagte soll ihren Säugling vor eine Babyklappe gelegt haben. Das Baby Elias wurde dort tot gefunden. Die Frau ist wegen Totschlags durch Unterlassen angeklagt. (Archivbild)

 Die Angeklagte soll ihren Säugling vor eine Babyklappe gelegt haben. Das Baby Elias wurde dort tot gefunden. Die Frau ist wegen Totschlags durch Unterlassen angeklagt. (Archivbild)

Foto: dpa/Federico Gambarini

Sie hatte sich nach Überzeugung des Gerichts nach der Geburt nicht um das lebensfähige Baby gekümmert, so dass es starb. Die Anklage hatte neun Jahre gefordert. Die Kammer habe berücksichtigt, dass sie nicht vorbestraft sei, ein umfassendes Geständnis abgelegt habe und sich zum Tatzeitpunkt in einer außergewöhnlich schwierigen persönlichen Lage befunden habe, sagte ein Gerichtssprecher.

Laut Anklage hatte die Frau ihr fünftes Kind im vergangenen Juli ohne Hilfe in ihrer Wohnung zur Welt gebracht. Ihre Schwangerschaft hatte sie demnach der Familie und Bekannten gegenüber verheimlicht und von einer Scheinschwangerschaft gesprochen. Nach der Geburt habe sie den kleinen Jungen in ein Handtuch und eine Plastiktüte gepackt und in einen Kleiderschrank gelegt. „Wie von ihr beabsichtigt“ sei das Baby daraufhin gestorben.

Am nächsten Morgen soll die Angeklagte zu einem Frauenhaus gefahren sein, an dem es eine Babyklappe gibt. Dort soll die Mutter ihr Kind auf eine Fensterbank gelegt haben, sodass der Alarm der Klappe nicht auslöste. Mitarbeiter der Einrichtung fanden später den toten Jungen.

Die Hauptverhandlung hatte weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

(ldi/dpa)
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