Blindgänger-Suche am Sonntag Möglicher Bombenfund nahe A3 bei Köln - diese Sperrungen drohen

Köln · „Badewanne oder Bombe“? Bauarbeiter sind an einer Klinik in Köln auf Metall unter der Erde gestoßen. Handelt es sich um einen Blindgänger, hätte das erhebliche Konsequenzen. Diese Sperrungen sind möglich.

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So funktioniert eine Bombenentschärfung

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Foto: dpa/Ralf Hirschberger

In Köln droht wegen einer möglichen Bombe im Boden die Sperrung der Autobahn 3 sowie die Evakuierung einer Klinik mit mehr als 450 Betten. Am Sonntag werden Fachleute am Fundort graben, um zu schauen, ob es sich tatsächlich um eine Bombe handelt. Sollte dies der Fall sein und eine Entschärfung notwendig werden, müssten die Sperrung und die Evakuierung sofort veranlasst werden. Das teilte ein Sprecher des Kölner Ordnungsamtes mit. Noch könne man aber nicht sagen, ob es sich bei dem Gegenstand im Boden um eine „Badewanne oder eine Bombe“ handle.

Die Stadt Köln teilt mit: „Derartige Sondierungen finden häufig statt. Nur in rund zehn Prozent der Fälle wird bei der späteren Aufgrabung tatsächlich ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.“

Hintergrund sind geplante Bauarbeiten der Klinik. Bei den Vorbereitungen sei im vergangenen Jahr ein metallischer Gegenstand im Erdreich gefunden worden. Die Fundstelle liegt nicht weit entfernt von dem stark frequentierten Abschnitt der A3 zwischen dem Kreuz Heumar und dem Kreuz Köln-Ost. ADAC-Angaben zufolge gehören die A3 und der gesamte Kölner Ring zu den „am stärksten belasteten Autobahnabschnitten in Nordrhein-Westfalen und auch bundesweit“.

Aus diesem Grund hatte sich die Bezirksregierung auch für einen Sonntag für das Vorhaben ausgesprochen. Der Termin wurde unter anderem auch mit der Kölner Messe, der Lanxess Arena und der BayArena in Leverkusen abgestimmt.

Welche Auswirkungen hätte ein Bombenfund am Sonntag?

Die Stadt bereitet sich auf den Fall vor, dass tatsächlich eine Bombe gefunden wird. Dann müssten Gebäude im Umkreis von 300 Metern evakuiert werden.

Im Evakuierungsbereich würden dann sowohl die gesamte LVR-Klinik Köln-Merheim als auch ein Teilbereich der Reha-Nova-Klinik auf dem Gelände der städtischen Kliniken liegen. Die Reha-Nova-Klinik würde den betroffenen Gebäudeteil räumen und etwa 60 Patienten hausintern in einen anderen Gebäudeteil sowie in das Krankenhaus Merheim verlegen. Die Klinik liegt nicht im möglichen Evakuierungsbereich.

Die LVR-Klinik müsste dagegen komplett evakuiert werden. Darauf ist die Klinik vorbereitet. Personal, Transportkapazitäten und Aufnahmeeinrichtungen für rund 460 Patienten stehen zur Verfügung.

Im Evakuierungsbereich müssten auch rund 600 Anwohner der Servatiusstraße in Köln-Ostheim ihre Wohnungen verlassen. Betroffen wäre der Abschnitt zwischen Uckermarkstraße, Ruppiner Straße und Steinrutschweg auf beiden Straßenseiten und in den Einmündungsbereichen.

Mögliche Auswirkungen auf den Verkehr

Erhebliche Verkehrsstörungen werden im Falle einer Evakuierung auf der Autobahn 3 erwartet, da beide Fahrtrichtungen im Evakuierungsbereich liegen würden. Dort würde Straßen.NRW am Sonntag ab etwa 11 Uhr die Vollsperrung beider Fahrtrichtungen zwischen dem Kreuz Köln-Ost und dem Dreieck Heumar einleiten. Eine exakte Uhrzeit für die mögliche Freigabe zur Entschärfung kann derzeit nicht genannt werden. Sie würde nach aktuellem Stand nicht vor 13.30 Uhr erfolgen.

(top/hsr/dpa)
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