„Für japanische Leistungssportler“ Massagestudio nahe des Kölner Doms entpuppt sich als Bordell

Köln · Ein kleines Studio für „Japanische Massagen“ gegenüber der Dompropstei sorgt in Köln für Wirbel. Ohne Wissen des Hauseigentümers führt eine Frau dort ein Bordell. Auch die Stadt wusste nur von einem „völlig harmlosen Dienstleistungsgewerbe“.

„Japanische Massage“ steht auf dem Schild eines Ladenlokals ganz in der Nähe des Kölner Doms. Doch die Damen im Geschäft bieten keine Knetkur mit Öl an, sondern Sex. Nun liegt der Laden zum einen direkt gegenüber der Dompropstei, dem Büro des Dienstvorgesetzten aller im Dom angestellten Mitarbeiter. Zum anderen hat die Mieterin zwar eine Genehmigung für ein „völlig harmloses Dienstleistungsgewerbe“, wie eine Stadtsprecherin sagt, nicht aber für einen Bordellbetrieb.

„Das angemeldete Gewerbe deckt sich offenkundig nicht mit den dort festgestellten Dienstleistungen. Also überhaupt nicht“, sagt die Sprecherin. Zuerst hatte der „Express“ über den Fall berichtet. Die Stadt Köln hat verschiedene Ämter in Gang gesetzt – unter anderem bekommt die Geschäftsinhaberin Besuch vom Ordnungs- und vom Kassen- und Steueramt.

Stadtdechant und Vize-Dompropst Robert Kleine war nach Angaben der Sprecherin der Meinung, es gebe ohnehin rund um den Dom eine „Bannmeile“, innerhalb derer Prostitution grundsätzlich verboten sei. „Die gibt es aber nicht.“ Es gebe aber vom Dom bis zu den Kölner Ringen einen Sperrbezirk, in dem keine Straßenprostitution stattfinden dürfe.

Für eine so genannte Vergnügungsstätte, ein Bordell, müssen viele Auflagen erfüllt werden, unter anderem bauliche, ordnungs- und gesundheitsrechtliche. „Und natürlich müsste der Hauseigentümer einverstanden sein.“ Das, so sagt die Sprecherin, sei er aber nicht. Die Mieterin hatte ihm gesagt, sie biete Massagen für japanische Leistungssportler an.

Der japanische Massagesalon beim Dom dürfte also bald wieder verschwunden sein.

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