Corona-Aktion Kölner Initiative „Masken von Oma“ soll Seniorinnen und Geschäften helfen

Köln · Mit der Aktion „Masken von Oma“ will ein Kölner mehrere Gruppen in der Corona-Krise zusammenbringen: Seniorinnen, Geschäfte und Leute, die auf der Suche nach einer hübschen Schutzmaske sind.

 Eine der „Masken von Oma“.

Eine der „Masken von Oma“.

Foto: RPO/Foto: Winkels

Großmütter, die wegen der Corona-Krise zu Hause bleiben müssen und Langeweile haben, und Tausende Menschen, die ab Montag eine Schutzmaske brauchen: Die beiden Gruppen könnte man doch irgendwie zusammenbringen. Das dachte sich zumindest der Kölner Hugo Winkels. Der 52-Jährige hat die Aktion „Masken von Oma“ initiiert. Seine Idee: Seniorinnen nähen Masken, die in Kölner Geschäften verkauft werden.

Winkels kam wegen der Oma eines Freundes auf die Idee, der Italienerin Antonia Mastrillo. „Sie kam mit ihrem Mann im November aus Apulien nach Köln, um ihre Tochter und Familie über den Winter zu besuchen“, sagt Winkels. Nach dem Weihnachtsfest und ein paar lustigen Karnevalstagen stand eigentlich die Rückreise nach Italien an. „Aber dann kam Corona.“ Nun ist Antonia Mastrillo immer noch in Köln bei der Familie ihrer Tochter.

 Antonia Mastrillo kann derzeit nicht zurück nach Italien.

Antonia Mastrillo kann derzeit nicht zurück nach Italien.

Foto: RPO/Foto: Privat

„Sie kann super nähen und fing zunächst an, Schutzmasken für Familie und Freunde herzustellen“, sagt Winkels. „Inzwischen sind aber alle versorgt.“ So kam er auf die Idee, die hübschen Masken in der Kölner Herren-Boutique „Hndx“ in der Pfeilstraße anzubieten. Das Geschäft verkauft die Masken nun. „Es ist eine Win-Win-Situation: Die italienische Oma hat eine wichtige Aufgabe und erlebt in dieser besonderen Zeit eine große Wertschätzung.“

Mit einem Aufruf in den sozialen Netzwerken sucht Winkels nun weitere Seniorinnen, die Masken nähen. Außerdem Geschäfte, die sie verkaufen wollen – und jede Menge Stoff. Winkels sagt: „Die Aktion ‚Masken von Oma’ ist keine kommerzielle Initiative, sondern soll die verschiedenen Gruppen zusammenbringen – Omas, Bürger und Ladenbesitzer.“ Winkels wünscht sich, dass andere die Idee aufgreifen. „Eine bundesweite Aktion wäre super“, sagt er. Unter dem Hashtag #maskenvonoma soll ein Austausch über Köln hinaus stattfinden.

     Der Kölner Hugo Winkels.

Der Kölner Hugo Winkels.

Foto: RPO/Foto: Privat

Antonia Mastrillo freut sich darüber, dass ihre Masken so gut ankommen. Eine Maske kostet 12,50 Euro. „Netto sind das 10,50 Euro“, sagt Winkels. Er selbst verdient nichts daran. Antonia Mastrillo bekommt sieben Euro für jede verkaufte Maske, das Geschäft 3,50 Euro. „Mir macht das großen Spaß“, sagt die 65-Jährige. „Ich bin begeistert, wie verschieden die Masken durch die unterschiedlichen Stoffe wirken.“ Mehr als 60 Masken hat sie schon genäht.

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