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„Interessant, wie Köln das meistert“ Düsseldorfer Ordnungskräfte hospitieren zum Karnevalsstart in Köln

Köln · Mitarbeiter des Düsseldorfer Ordnungsamts schauen sich am Elften im Elften in Köln um. Die Polizei meldet einen Unfall vom Heumarkt. Dort sind zwei Personen auf einen Technikturm geklettert und herunter gestürzt. Ein 22-Jähriger wurde schwer verletzt.

11.11.2021 in Köln: Jecken feiern den Karnevals-Start
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Köln feiert Karnevalsstart am 11.11. 2021

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Foto: dpa/Oliver Berg

18 Düsseldorfer Einsatzkräfte des Ordnungsdienstes hospitieren zum Sessionsstart bei ihren Kölner Kollegen. Ordnungsdezernent Christian Zaum schaute sich die Arbeit des Koordinierungsstabs im Kölner Rathaus an. „So voll ist es am 11.11. in Düsseldorf nicht. Insofern ist es für uns interessant, zu sehen, wie Köln das meistert“, sagte er.

Am Heumarkt kam es am Nachmittag zu einem Unfall. Zwei Feiernde kletterten auf einen Technikwagen und stürzten herunter, wie Stadt und Polizei mitteilten. Ein 22-Jähriger wurde dabei schwer verletzt. „Passen Sie auf sich und ihre Freunde auf!“, twitterte die Polizei Köln. In dem Tweet war zunächst von einem Kühlwagen die Rede.

Die Berufsfeuerwehr meldete als erste Zwischenbilanz etwas geringere Einsatzzahlen für den Rettungsdienst als 2017. In den Zahlen sind erfasst die Einsätze der Rettungswagen und des Notarztes. Konkret musste in 124 Fällen der Rettungswagen ausrücken. Im Vergleich zum vergangenen Jahr waren zur gleichen Zeit 145 Rettungswagen im Einsatz.

Auf der Zülpicher Straße in Köln war schon am Vormittag jede Menge los. Vor den Bars und Kneipen standen die Feiernden Schlange. In der Altstadt waren Alter Markt und Heumarkt schon vor 11 Uhr so gut gefüllt, dass die Stadt beide Plätze sperrte. Gegen Mittag wurde auch die Zülpicher Straße dicht gemacht. Gegen 16 Uhr meldete die Stadt, dass das gesamte Zülpicher Viertel wieder für Besucher geöffnet ist. In der Südstadt war am Nachmittag auch noch genug Platz zum Feiern.

Nach Angaben einer Stadtsprecherin ist die Stimmung insgesamt friedlich. Am Hauptbahnhof kamen bis zum Mittag immer mehr Feiernde an, Bundespolizisten versuchten, sie zu einer Bühne an der Uni-Mensa zu schicken, die über den Bahnhof Süd gut zu erreichen war. Ersten Schätzungen nach sind mehr Menschen zum Feiern nach Köln gekommen als im vergangenen Jahr, wie die Stadt mitteilte.

Am Vormittag war es in Köln erst einmal amtlich geworden: Unter den wachenden Augen von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) unterschrieben das Festkomitee und das neue Dreigestirn im Rathaus den neuen Sessionsvertrag. "Ich hoffe, Sie haben sich alle schon eingeschunkelt", sagte Reker später zu den Tausenden Karnevalisten auf dem Heumarkt. "Wir haben das jedenfalls schon hinter der Bühne getan." Sie wünschte den Karnevalisten ein friedliches und ausgelassenes Feiern. "Sowas hat man lange nicht gesehen, so schön, so schön", jubelte die Menge, und immer wieder: "Kölle Alaaf".

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Foto: TONIGHT.de/Marc Zedlitz

Das Wetter ist nicht so schlimm wie erwartet: Es war zwar bewölkt, aber es regnete nicht. Das hat wohl noch Kurzentschlossene dazu bewegt, doch noch rauszugehen - der Andrang war sehr groß, Zehntausende waren in der Altstadt. Bands wie Kasalla oder Höhner standen auf der Bühne. Bei den Kostümen setzten die Karnevalisten mal wieder auf bunte Kreativität: Männer kamen als Feen verkleidet, andere als Bushaltestelle. Hinzu kamen Klassiker-Verkleidungen wie Leoparden, Clowns und Piloten.

Stadt und Polizei hatten sich gründlich vorbereitet für den Elften im Elften: Um Auswüchse wie 2017 zu verhindern, als Wildpinkler an Gebäude urinierten, massenhaft stark betrunkene junge Feiernde durch die Stadt zogen und die Einsatzzahlen hoch waren wie selten, setzen die Verantwortlichen auf das bereits im Frühjahr im Straßenkarneval erprobte Konzept.

Dazu gehören mehr Toiletten-Häuschen, eine freiwillige Glasverbotszone in der Südstadt und ein Pfandsystem für die Altstadt. „Was wir im vergangenen Jahr erleben mussten, hatte nichts mehr mit Kultur zu tun“, sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Die Spieler des 1. FC Köln haben nach dem spektakulären 8:1-Sieg über Dynamo Dresden am Samstag allen Grund zu feiern. In Kostümen präsentierten sie sich am Geißbockheim.

Da der 11. November auf einen Sonntag fällt, rechnen Stadt und Polizei für den ganzen Tag mit vielen Gästen aus ganz Deutschland. Um den Verkehr auf den Ringen zu regeln, schotteten die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) die Gleise zwischen Zülpicher Platz und Barbarossaplatz durch Zäune ab. An beiden Haltestellen wurden zusätzliche Holzbahnsteige aufgebaut, um den Aus- und Einstieg zu entzerren.

(hsr/dpa)
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