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Acht Jahre nach Einsturz Grundstein für neues Kölner Archiv gelegt

Köln · Köln bekommt ein neues Stadtgedächtnis. Während die Ermittlungen zum Einsturz des alten Stadtarchivs noch laufen, entsteht in einem anderen Teil der Stadt ein Neubau. Er soll den geborgenen Archivalien eine neue Heimat geben.

 Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (r) und die Leiterin des Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czaia, legen auf dem Geländes des Neubaus des neuen Stadtarchivs den Grundstein.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (r) und die Leiterin des Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czaia, legen auf dem Geländes des Neubaus des neuen Stadtarchivs den Grundstein.

Foto: dpa, obe gfh

Rund acht Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat die Stadt den Grundstein für einen Neubau an anderer Stelle gelegt. "Wir können den Menschen, die dem Einsturz des Stadtarchivs zum Opfer gefallen sind, nicht mehr helfen. Aber Gott sei Dank ist der totale Gedächtnisverlust - den ja viele von uns befürchtet haben - ausgeblieben", sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Freitag. Sie versprach, dass das neue Archiv nicht nur ein Ort für Wissenschaftler werde. "Jeder und jede hat die Möglichkeit, die eigene Geschichte, die Geschichte der Familie zu erforschen", sagte sie.

Bei der Feierstunde auf der Baustelle wurde ein Messingbehälter in den Grundstein eingemauert. Darin liegen etwa aktuelle Zeitungen und ein Euro-Münzset - als Zeitzeugnis. Zudem kam als Erinnerung Bauschutt vom alten Archiv in die Kapsel. Für 80,5 Millionen Euro soll nun das modernste kommunale Archiv Europas entstehen. Das Gebäude hat beispielsweise neun Klimazonen.

 Baukräne stehen auf dem Geländes des Neubaus des neuen Stadtarchivs in Köln.

Baukräne stehen auf dem Geländes des Neubaus des neuen Stadtarchivs in Köln.

Foto: dpa, obe gfh

Einziehen werden das Historische Archiv der Stadt Köln und auch das Rheinische Bildarchiv, das bislang in der Altstadt untergebracht ist. Zusammen bekommen sie mehr als 60 Regalkilometer zur Verfügung gestellt. Mit der Fertigstellung wird 2020 gerechnet. Die Architektur nimmt die Vorgeschichte auf. "In Erinnerung an das Geschehene umarmt ein nur dreigeschossiger Mantelbau daher gleichsam schützend das kostbare Archivgut", sagte Architekt Felix Waechter.

Das alte Kölner Stadtarchiv war am 3. März 2009 eingestürzt. Zwei Menschen kamen ums Leben, die Trümmer begruben 30 Regalkilometer an Dokumenten. Ein großer Teil der geborgenen Archivbestände ist bis heute im Lager eines Möbelhauses am Stadtrand untergebracht.

Die Ursachenforschung gestaltet sich allerdings als äußerst kompliziert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung weiterhin gegen 94 Beschuldigte. Sie wartet aber etwa noch auf ein Sachverständigen-Gutachten, sagte ein Sprecher. Dabei herrscht Zeitdruck: Am 2. März 2019 endet die Zehnjahresfrist. Gibt es dann kein erstinstanzliches Urteil, verjähre das Ganze. Angenommen wird, dass Bauarbeiten für eine neue U-Bahnhaltestelle zu dem Unglück führten.

(lsa/lnw)
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