Niedrigwasser im Rhein Fliegerbombe in Köln kontrolliert gesprengt

Köln · Das extreme Niedrigwasser im Rhein hat in Köln-Poll eine bis zu 2,5 Zentner schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg zutage gefördert. Experten sprengten den Blindgänger am Mittag.

  Schiffe fahren Mitte Oktober 2018 bei Niedrigwasser über den Rhein (Symbolbild).

Schiffe fahren Mitte Oktober 2018 bei Niedrigwasser über den Rhein (Symbolbild).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Um 13.18 Uhr gab es Entwarnung: Experten des Kampfmittelräumdienstes hatten die amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt. Der Blindgänger konnte wegen eines beschädigten Zünders nicht entschärft werden. Während der Sprengung war der Rhein bei Poll für Schiffe gesperrt und Wege rund um die Fundstelle nicht zugänglich. Die über die Rodenkirchener Brücke führende Autobahn 4 sowie das linksrheinische Ufer waren nicht beeinträchtigt. Auch Anwohner waren nicht betroffen, da keine Gebäude evakuiert werden mussten, wie die Stadt Köln mitteilte.

Die Polizei hatte den Blindgänger am Mittwochabend am Rheinkilometer 684 nahe der Rodenkirchener Brücke gefunden.

Der Rhein führt derzeit so wenig Wasser wie selten zuvor. In Emmerich erreichte der Pegelstand mit 22 Zentimetern einen Rekordtiefststand – sechs Zentimeter unter dem niedrigsten bekannten Wasserstand vom 1. Oktober 2003. In Köln rechnet die Stadt damit, dass noch in dieser Woche der Rheinpegel den bisherigen Niedrigwasserrekord von 0,81 Meter aus dem Jahr 2003 unterschreiten. Für Donnerstag rechnen die Stadtentwässerungsbetriebe Köln mit einem Pegel von 0,80 Metern.

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Foto: Andrea Röhrig

Das Niedrigwasser sorgt für massive Probleme beim Güterverkehr auf dem Rhein. Speditionen klagen über erhebliche Einbußen. Auch bei der Personenbeförderung gibt es Probleme. Die Schifffahrtsgesellschaft Köln-Düsseldorfer hat ihren Linienverkehr auf dem Rhein eingestellt.

Der Energiekonzern RWE kann das Steinkohlekraftwerk in Hamm weiterhin nicht mit vollen Kohlefrachtern beliefern. Ein Unternehmenssprecher sagte, durch den niedrigen Wasserstand könnten die Schiffe zum Kraftwerk nur etwas mehr als zwei Drittel der eigentlichen Ladung transportieren. Im Sommer war die Anlage für wenige Tage vom Netz genommen worden, weil es Probleme beim Kohlenachschub gab.

Laut einer Meteorologin des Deutschen Wetterdiensts ist für die kommenden Tage kein Regen in Sicht. „Zwei, drei Tröpfchen sind das höchste der Gefühle.“

(top/hsr/dpa)
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