Prozess-Beginn „Falscher Polizist“ soll knappe Million Euro erbeutet haben

Köln · Er soll fast eine Million Euro erbeutet haben: Wegen der mutmaßlichen Betrugsmasche als „falscher Polizist“ steht ein 22-Jähriger vor dem Kölner Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm zudem Raub und Körperverletzung vor.

 Das Kölner Landgericht (Archiv).

Das Kölner Landgericht (Archiv).

Foto: dpa/Marius Becker

Der Angeklagte sei Mitglied einer aus der Türkei operierenden Bande, die über das Telefon vor allem Senioren ausnehme. Insgesamt habe er so Beute im Wert von
976.000 Euro gemacht. Der Angeklagte erklärte zum Prozessauftakt am Freitag, sich am nächsten Verhandlungstag zu den Vorwürfen äußern zu wollen.

Laut Anklageschrift soll der 22-Jährige im Februar und März 2020 bei dem Betrug von sieben Senioren im Alter zwischen 77 und 90 Jahren in Köln, Dortmund und Gevelsberg als Geldabholer fungiert haben. Bei der Betrugsmasche „falscher Polizist“, so die Staatsanwältin, gingen die Täter „äußerst perfide“ vor. Ihren Opfern werde am Telefon vorgegaukelt, sie seien ins Visier von Verbrechern geraten, die es auf ihr Vermögen abgesehen hätten. Aus Sicherungsgründen würden die Senioren dann aufgefordert, Bargeld, Gold und Schmuck an verabredeten Orten zu hinterlegen, wo sie ein vermeintlicher Polizeibeamter abhole.

Wegen Raubes und Körperverletzung ist der 22-Jährige angeklagt, weil er in einem der Fälle einem 86-Jährigen einen Beutel mit Goldbarren und -münzen im Wert von 420.000 Euro aus der Hand gerissen haben soll. Der Senior stürzte und verletzte sich.

(ham/dpa)
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