Prozess in Köln Falscher Paketbote steht nach brutalem Raubüberfall auf Ehepaar vor Gericht

Köln · Gefesselt, bedroht und ausgeraubt – ein 49-Jähriger steht nach einem Raubüberfall in Köln vor Gericht. Er soll sich als Paketbote ausgegeben und das Ehepaar um rund 67.000 Euro gebracht haben. Das Vorgehen war brutal.

 Der falsche Paketbote steht in Köln vor Gericht.

Der falsche Paketbote steht in Köln vor Gericht.

Foto: dpa/Volker Hartmann

Als falscher Paketbote soll ein 49-Jähriger ein Ehepaar in Engelskirchen brutal überfallen haben. Am Freitag hat vor dem Kölner Landgericht der Prozess gegen ihn wegen schweren bewaffneten Raubes begonnen. Wegen der zahlreichen Vorstrafen des Mannes hat die Staatsanwaltschaft Sicherungsverwahrung beantragt.

Laut Anklage hatte die Ehefrau, die tatsächlich ein Paket erwartete, dem Angeklagten arglos die Tür geöffnet. Daraufhin soll er mit zwei Komplizen ins Haus gestürmt sein. Die Angreifer überwältigten das Ehepaar und fesselten es mit Kabelbindern. Mit vorgehaltener Schusswaffe und der Drohung, das Paar „zu erledigen“, sollen die Täter Wertsachen und die Öffnung des Safes verlangt haben.

Um ihrer Forderung weiteren Nachdruck zu verleihen, habe einer der Männer der Ehefrau dann ein Messer an die Hand gehalten und gedroht ihr einen Finger abzuschneiden, sagte die Staatsanwältin. Daraufhin habe der Ehemann die Safe-Kombination preisgegeben. Bei der Tat sollen der Angeklagte und seine Mittäter Bargeld, Goldbarren und -münzen sowie drei Uhren im Gesamtwert von knapp 67 000 Euro erbeutet haben. Bevor sie das Haus verließen, sollen sie ihre Opfer noch mit Wodka übergossen haben, um Spuren zu beseitigen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird gegen einen der mutmaßlichen Komplizen in einem gesonderten Verfahren ermittelt. Der andere Mittäter sei bislang unbekannt. Für den Prozess sind zehn weitere Verhandlungstage bis Mitte August terminiert.

(boot/dpa)
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