Köln: Die Domstadt im Portrait
Rund 1.092.118 Einwohner leben laut stadteigenen Angaben in Köln. 16 % der Bevölkerung sind unter 18 Jahre alt und 60 % sind zwischen 18 und 60 Jahre. (Stand: 2022) Durch das Köln-Gesetz wurden 1975 Städte wie Porz, Rodenkirchen und weitere Orte eingegliedert. Damit hatte die Domstadt erstmals über eine Million Einwohner. Die Stadt ist heute unterteilt in neun Bezirke und 86 Stadtteile. Köln pflegt 24 Städtepartnerschaften zum Beispiel zu folgenden Städten: Barcelona, Bethlehem, Cluj-Napoca, Cork, Indianapolis, Rio de Janeiro, Peking, Liverpool, Tel Aviv-Yafo, Turin, Turku.
Die Siedlung am Rhein hieß bis zur Übernahme der Römer "Oppidum Ubiorum", abgeleitet vom Stamm der Ubier. Der lateinische Name Kölns war Colonia Claudia Ara Agrippinensium und bedeutet "Claudische Kolonie und Opferstätte der Agrippinenser", als die Stadt Teil des Römischen Reiches war. Der Name und die Stadtrechte wurden ihr ca. 50 nach Christus von der römischen Kaiserin Agrippina verliehen. Über Colonia änderte sich der Name über die folgenden fast 2.000 Jahre zu Colonia Sancta, Coellen, Coelln, Kollen, Cölln, Cöln zum heutigen Köln.
Die Geschichte Kölns geht auf eine Siedlung des Ubier-Stammes zurück. Daraufhin wurde die Stadt Teil des Römischen Reiches und entwickelte sich zu einem wichtigen Stützpunkt an der Grenze zu den feindlichen germanischen Stämmen. Jüdisches Leben ist bereits nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. in Köln belegt. Mit dem langsamen Untergang des Römischen Reiches wird die Stadt 455 von den Franken erobert. Bereits zur Zeit der Karolinger im Frühmittelalter wird Köln Sitz eines Erzbischofs.
Nach mehreren Wikingerüberfällen entwickelt sich Köln ab den 10. Jahrhundert zu einem geistlichen Zentrum: Das ist noch heute durch die vielen Kirchen und Stifte sichtbar. Aus diesem Grund trug die Stadt seit dem 12. Jahrhundert neben den Städten Jerusalem, Konstantinopel und Rom die Bezeichnung "Sancta" für "Heilig". 1248 wird mit dem Bau am Dom begonnen der erst 1880 vollendet wird. Köln wird 1475 zur "Freien Reichsstadt" erhoben und der Erzbischof verliert die weltliche Macht über die Stadt. Zuvor beginnt bereits die Regierung der Domstadt durch die sogenannten "Gaffeln", Vereinigungen von Bürgern.
Mit dem Einzug der französischen Truppen im Jahr 1794 endet Kölns Status als freie Reichsstadt. Die Stadt bleibt neutral, wird kampflos an die Franzosen übergeben und ist Napoleon gegenüber loyal. Nach dem Wiener Kongress im Jahr 1815 wird Köln Teil des Königsreichs Preußen. Am 10. Februar 1823 rollt zum ersten Mal ein Rosenmontagszug durch Köln. Die Tradition der Fastnacht und Karneval in Köln geht jedoch bis in das Mittelalter zurück.
Am 28. September 1917 wird erstmals Konrad Adenauer zum Kölner Oberbürgermeister gewählt. Aus seiner Amtszeit stammt zum Beispiel die Ansiedlung der Ford-Werke in Köln. Adenauer wird später der erste Bundeskanzler der neuen Bundesrepublik Deutschland. Im zweiten Weltkrieg zerstören die Alliierten die Stadt, einzig der Dom bleibt stehen. Mit der Gebietsreform 1975 und dem "Köln-Gesetz" steigt die Einwohnerzahl erstmals über die Millionengrenze.
Köln ist gespickt mit großartigen Sehenswürdigkeiten. Es gibt viele Museen, Geschäfte, Bauten und Orte die Besucher und Einwohner anziehen. Die wohl beliebteste Sehenswürdigkeit ist der Kölner Dom: Einer der größten gotischen Kathedralen zieht jedes Jahr unzählige Besucher an und ist seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe. Dahinter folgt das Schokoladenmuseum, welches die Geschichte der Schokolade und deren Produktion zeigt. Das Museum Ludwig zeigt die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sowie die größte Pop-Art-Sammlung außerhalb der USA. Der Melaten-Friedhof gilt als einer der schönsten Deutschlands. Hier liegen Prominente wie Dirk Bach, Alfred Biolek, Erika Berger und Guido Westerwelle.