Unangemeldete Protestaktion Musiker blockieren Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln

Köln · In Köln hat die Polizei eine ungewöhnliche Protestaktion beendet: Demonstranten mit Musikinstrumenten blockierten seit dem frühen Morgen die Eingänge zum Bundesamt für Verfassungsschutz.

 Protest mit Cello und Querflöte: Demonstranten und Polizei auf dem Gelände des Bundesamts für Verfassungsschutz.

Protest mit Cello und Querflöte: Demonstranten und Polizei auf dem Gelände des Bundesamts für Verfassungsschutz.

Foto: Bündnis Lebenslaute/Lebenslaute

Der Wachdienst alarmierte gegen 5 Uhr die Polizei, weil sich etwa 60 Demonstranten mit ihren Instrumenten vor die Eingänge setzten und klassische Musik spielten. Die Demo mit dem Titel: "Mit Suite und Kantate gegen den Staat im Staate - Geheimdienste abschalten" im Kölner Stadtteil Chorweiler war nicht angemeldet.

Streifenwagen rückten an und die Beamten sprachen den Musikern nach Angaben eines Polizeisprechers zunächst eine so genannte Auflösungsverfügung aus. Mindestens vor einem Eingang lösten die Polizisten die Blockade bereits zu diesem Zeitpunkt auf. Gegen 9 Uhr löste der Einsatzleiter die Demonstration schließlich komplett auf. „Polizisten sprachen die Musizierenden, die die Hauptzufahrt blockierten, an und trugen vereinzelt Personen weg, die der Auflösungsverfügung nicht nachgekommen waren“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Bei 22 Personen stellten die Beamten demnach die Personalien fest. Sie erhielten einen Platzverweis. Ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und des Verdachts der Nötigung ist eingeleitet.

 Seit dem frühen Morgen läuft die Aktion.

Seit dem frühen Morgen läuft die Aktion.

Foto: Bündnis Lebenslaute/Lebenslaute

Die Demonstranten des Bündnisses „Lebenslaute“ sprechen von einem „ruppigen Vorgehen“ der Beamten, die bei der ersten Auflösung der Blockade keine Rücksicht auf die Musikinstrumente genommen hätten.

Sie haben für Dienstag schon die nächste Aktion vor dem Gelände geplant.

(hsr)
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