Köln Bombe in Deutz gesprengt - Anwohner können zurück

Köln · Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die 5-Zentner-Bombe in Köln-Deutz gesprengt. Die Eisenbahnstrecke ist wieder freigegeben, ebenso wie der Deutzer Ring und die Östliche Zubringerstraße. Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren.

März 2015 - Bombe in Köln-Deutz gesprengt
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März 2015 - Bombe in Köln-Deutz gesprengt

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Foto: dpa, mb wst

Das Amt für Brücken und Stadtbahnbau hat nach der Untersuchung durch einen Brückenstatiker grünes Licht für die Befahrbarkeit der Straßenbrücke Deutzer Ring gegeben. Damit sind alle durch die Bombensprengung verursachten Sperrungen wieder aufgehoben.

Dennoch gilt eine Einschränkung für Lastkraftwagen - der Deutzer Ring darf in Fahrtrichtung Severinsbrücke bis zu einer weiteren Prüfung am Dienstag nur von Lkws bis zu 16 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht befahren werden.

Die Auswirkungen auf den Verkehr im Großraum Deutz und bis in die linksrheinische Innenstadt sind aber trotz Aufhebung der Sperrungen immer noch spürbar, wie die Stadt am Abend mitteilte. Die Sperrung hatte seit den Mittagsstunden zu teilweise erheblichen Verkehrseinschränkungen geführt.

Am Einsatz in Deutz waren rund 120 Kräfte des städtischen Ordnungsamtes sowie weitere Kräfte von Polizei, Feuerwehr, den Rettungsdiensten und des Amtes für Brücken und Stadtbahnbau beteiligt.

Bombe verursachte keine größeren Schäden

Die Sprengung der 5-Zentner-Bombe in Köln-Deutz hatte allem Anschein nach keine größeren Auswirkungen. Kräfte des Ordnungsamtes und des Kampfmittelbeseitigungsdienstes schauten sich den Ort der Bombensprengung an. Es konnte ein kleiner Bombenkrater und eine geringe Verschmutzung in der näheren Umgebung festgestellt werden, berichtete die Stadt.

Auch in dem südlich gelegenen unbebauten Gelände sowie in der dahinter liegenden Kleingartenanlage hat es nach erster Begutachtung keine Schäden gegeben. Alle Anwohner konnten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

FH und Flüchtlingsheim evakuiert

Die Bombe englischer Bauart war in rund vier Metern Tiefe im Stadtteil Deutz gefunden worden. Sie sei mit einem Langzeitzünder ausgestattet, der wohl beschädigt war. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf hatte festgelegt, dass in einem Umkreis von rund 500 Metern zum Bombenfundort Deutzer Ring evakuiert werden musste. Davon betroffen waren Wohnbereiche in Deutz und Humboldt/Gremberg.

Insgesamt waren 25 Transporte von Anwohnern nötig, die beim Verlassen ihrer Wohnungen auf Hilfe angewiesen waren. 55 Personen haben das Angebot der Stadt Köln angenommen und die Anlaufstelle in der Grundschule am Gotenring aufgesucht.

Die Fachhochschule hatte ihren Betrieb am Montag eingestellt. Das Eduardus-Krankenhaus konnte die zum Bombenfundort gelegenen Räume durch Verlegungen innerhalb des Hauses freiräumen. Rund 180 Flüchtlinge, die in der Sporthalle Reitweg unterbracht sind, wurden vom Wohnungsamt anderweitig untergebracht.

Erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen rund um Deutzer Brücke

Die beiden Hauptverkehrsachsen Deutzer Ring und Östliche Zubringerstraße waren seit den Mittagsstunden gesperrt. Dies hat zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Großraum Deutzer Brücke, Severinsbrücke und Siegburger Straße geführt. Der Zugverkehr auf der entlang des Bombenfundortes verlaufenden Eisenbahnstrecke wurde für die Zeit der Sprengung angehalten.

Die gezielte Suche nach Kampfmitteln an dieser Stelle gehört zu den Vorbereitungen für das Bauvorhaben "Abriss und Neubau der Straßenbrücke Deutzer Ring". Dort müssen im Zusammenhang mit dem Brückenneubau in einer Baugrube die Widerlager der neuen Brücke angelegt werden. Der genaue Bombenfundort ist der südliche Grünbereich des Deutzer Rings in der Anschlussstelle Östliche Zubringerstraße (Grünfläche zwischen Deutzer Ring und der Fahrbahn Deutzer Ring in Fahrtrichtung Am Grauen Stein).

(lnw/rpo)
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