Museum Schnütgen in Köln Glasklar, hart und kühl – Ausstellung zeigt die „Magie Bergkristall“

Köln · In Köln dreht sich in einer Ausstellung im Museum Schnütgen noch bis zum März 2023 alles um den Bergkristall. Gezeigt werden Schmuck, Gefäße und Figuren. Es ist weltweit die erste Werkschau dieser Art.

Der Bergkristall hat Menschen seit jeher fasziniert. Der „Magie Bergkristall“ widmet sich eine Ausstellung im Kölner Museum Schnütgen (bis 19. März 2023). Zu sehen sind rund 130 Objekte aus internationalen Sammlungen, von der Antike bis zum ausgehenden Mittelalter. Es sei die weltweit erste Ausstellung, die den Bergkristall in der alten Kunst zum Thema habe, sagte Kuratorin Manuela Beer am Mittwoch.

Gezeigt werden unter anderem prunkvolle Gefäße, Schachfiguren und Schmuck. Zahlreiche sakrale Objekte zeugen von der Bedeutung des transparenten Kristalls im Christentum: Der edle Stein ziert Kreuze und Schreine und dient vor allem als Reliquiar. Auch venezianische und islamische Bergkristall-Arbeiten sind zu sehen.

Bei Ausgrabungen nahe dem Kölner Dom wurden 2005 die Überreste einer Bergkristallwerkstatt aus dem 12. Jahrhundert entdeckt. Viele Einzelteile wie Splitter, Eisenhämmerchen und ein Schleifstein dokumentieren diesen einzigartigen Fund.

Kühlkugeln aus Bergkristall steckten Menschen sich an heißen Tagen in die Taschen. Die Wikinger stellten aus dem Kristall optische Linsen her - ob sie seinerzeit tatsächlich als Lupe nutzten, ist aber unklar. Wer an die dem Bergkristall zugeschriebene heilsame Kraft glaubt, mag ihn als Amulett stets bei sich tragen. Beim Wahrsagen soll der Blick in die Kristallkugel etwas über die Zukunft verraten.

(toc/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort