Kontroverse Debatte Architekt will Kölner Hauptbahnhof unter die Erde verlegen

Köln · Der Architekt Paul Böhm will den Kölner Hauptbahnhof als Regionalbahnhof unter die Erde legen. Den Fernverkehr will er auf die andere Rheinseite in einen neuen Fernbahnhof verlagern.

 Ein Zug fährt aus Richtung Hauptbahnhof kommend am Dom vorbei (Symbolbild).

Ein Zug fährt aus Richtung Hauptbahnhof kommend am Dom vorbei (Symbolbild).

Foto: dpa/Oliver Berg

Verbunden werden sollen die beiden Bahnhöfe durch einen Tunnel unter dem Rhein. Die heutige Bahnhofshalle könne dann für kulturelle Zwecke wie Ausstellungen, Theater oder Musik genutzt werden. Die bisherige Bahntrasse würde als grüner Höhenweg mit Fuß- und Radwegen mitten durch die Innenstadt geführt, sagte Böhm der Deutschen Presse-Agentur.

Der Kölner Hauptbahnhof wird am Samstag, 25. Mai, 125 Jahre alt. Er befindet sich unmittelbar neben dem Kölner Dom. „Dieser Standort ist ja im Grunde das Herz der Stadt“, sagte Böhm. „Und diese Mitte wird im Moment monofunktional für den Eisenbahnverkehr genutzt. Das finde ich nicht angemessen.“ Anfang des Monats hatte er seinen Plan im „Kölner Stadt-Anzeiger“ lanciert und damit in der Stadt eine rege Debatte ausgelöst.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) kann der Vorstellung nach den Worten ihres Sprechers „viel Positives abgewinnen“. Die Deutsche Bahn dagegen reagiert reserviert: Es gebe keine Pläne, den Kölner Hauptbahnhof unterirdisch zu verlegen, sagte eine Sprecherin. Böhm findet, dass die Bahn es sich damit zu einfach macht: „Ich habe andere Fachleute gesprochen, die sagen: ‚Das ist sehr wohl umsetzbar.“

Es müssten jetzt Gespräche mit der Bahn folgen, um darüber nachzudenken, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssten, um die Tieferlegung mittelfristig realisieren zu können. Böhm hat unter anderem die Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld erbaut.

(mba/dpa)
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