Prozess in Köln Abgehörtes Gespräch soll Angeklagten Drach belasten

Köln · Dabei ging es um eine Unterhaltung zwischen Drachs niederländischem Mitangeklagten und dessen damaligem Mitbewohner in einem von der Polizei verwanzten Auto. Der Prozess wird fortgeführt.

 Der Prozess gegen Drach geht weiter. (Archivfoto)

Der Prozess gegen Drach geht weiter. (Archivfoto)

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Mit der Auswertung eines von der Polizei abgehörten Gesprächs ist am Freitag im Kölner Landgericht der Prozess gegen den früheren Reemtsma-Entführer Thomas Drach fortgesetzt worden. Dabei ging es um eine Unterhaltung zwischen Drachs niederländischem Mitangeklagten und dessen damaligem Mitbewohner in einem von der Polizei verwanzten Auto. In dem nach einer polizeilichen Vernehmung im Februar 2021 geführten Gespräch informierte der Mitbewohner den 54-Jährigen darüber, dass die Polizei Beweise für Drach als Täter bei Raubüberfällen in Deutschland habe.

Unter anderem schildert der Pole in dem Gespräch, dass die Polizei DNA-Spuren von „Thomas“ an einem bei einem Überfall genutzten Auto sichergestellt habe. Deshalb müsse besagter „Thomas“ aus „Holland verschwinden“. Ferner fragte er den 54-Jährigen, ob er seine Kleidung „von da, als du mit ihm zusammen warst“, verbrannt habe. Als dieser das bejahte, kommentierte der andere: „Sehr gut.“

Für die Staatsanwaltschaft ergibt sich aus dem Gespräch, dass Drach und der Mitangeklagte einen Überfall auf einen Werttransporter am Flughafen Köln/Bonn im März 2019 gemeinsam durchgeführt haben.

Drach werden in dem Prozess vier Raubüberfälle auf Geldtransporter in Köln, Frankfurt am Main sowie im hessischen Limburg zur Last gelegt. Zudem ist der 62-Jährige wegen versuchten Mordes angeklagt, weil er auf zwei Geldboten geschossen haben soll.

1996 hatte Drach den Tabakkonzern-Erben Jan Philipp Reemtsma entführt und erst nach Zahlung eines hohen Lösegelds wieder frei gelassen. Für die Tat war Drach zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

(kag/dpa)
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