Prozessauftakt in Köln 30-Jährige soll zwei Säuglinge ausgesetzt haben

Köln · Eine Frau aus Erftstadt soll zwei Kinder kurz nach der Geburt ausgesetzt haben. Die Kinder hatten Glück, sie wurden gefunden. Seit Montag steht die Mutter vor Gericht.

 Das Landgericht in Köln (Archivfoto).

Das Landgericht in Köln (Archivfoto).

Foto: dpa/Oliver Berg

Eine Frau soll 2011 und 2013 zwei Kinder heimlich geboren und anschließend ausgesetzt haben. Seit Montag steht die 30-Jährige deshalb vor Gericht. Sie habe die beiden Säuglinge „der Gefahr des Todes ausgesetzt“, hieß es in der Anklageschrift. Sollte die Frau schuldig gesprochen werden, sieht das Gesetz eine Strafe zwischen einem und zehn Jahren Gefängnis vor.

In der Nacht auf den 20. Oktober 2011 brachte die Frau laut Anklage zunächst ein Mädchen im Badezimmer ihrer Wohnung in Hürth ohne ärztliche Hilfe zur Welt. Am Vormittag habe sie dann den Säugling in ein Handtuch und eine Decke gewickelt und auf einem Parkplatz in Hürth ausgesetzt. Hier wurde das Mädchen wenig später leicht unterkühlt aufgefunden.

Am 17. Juni 2013 brachte die Deutsche dann erneut ein Kind zur Welt. Den Jungen soll sie am nächsten Tag in einem Park im niederländischen Roermond abgelegt haben. Über einen DNA-Abgleich stellte die niederländische Polizei fest, dass es sich bei dem Jungen um den Bruder des ersten Findelkinds handelte. Durch die Presseberichterstattung sei ein Zeuge auf den Fall aufmerksam geworden und habe den Fokus der Ermittler auf die Angeklagte gelenkt, sagte eine Polizistin vor Gericht. Eine Speichelprobe habe dann gezeigt, dass die 30-Jährige die Mutter der beiden Kinder ist.

Zum möglichen Motiv der Angeklagten wurde nichts bekannt. Auf Antrag der Verteidigung war die Öffentlichkeit während ihrer Aussage ausgeschlossen.

(mba/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort