Strafverfahren in Köln eingeleitet Polizei kennt mutmaßlich bestechlichen Karnevals-Ordner

Köln · Überfüllte Straßen waren nicht das einzige Problem der Stadt Köln zum Karnevalsauftakt am 11. November. Eine Sicherheitskraft soll gegen Bezahlung Menschen in die eigentlich schon überfüllten Bereiche vorgelassen haben.

 Am Nachmittag war die Zülpicher Straße völlig überfüllt. Doch schon am Morgen sperrte die Polizei den Bereich ab, eigentlich hätte dort niemand mehr eingelassen werden dürfen.

Am Nachmittag war die Zülpicher Straße völlig überfüllt. Doch schon am Morgen sperrte die Polizei den Bereich ab, eigentlich hätte dort niemand mehr eingelassen werden dürfen.

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Viele Menschen, die am vergangenen Freitag noch ins Zülpicher Viertel in Köln wollten, um dort den Start der neuen Karnevalssession zu feiern, wurden enttäuscht. Die Polizei musste noch vor 11.11 Uhr den Zugang zur Zülpicher Straße sperren, es war einfach schon zu voll. Eigentlich hätte also niemand mehr eingelassen werden sollen, doch es tauchten Videoaufnahmen eines Anwohners auf, auf denen mehrfach ein Austausch von Geldscheinen zwischen Feiernden und Sicherheitspersonal zu sehen war, die danach die Absperrungen passierten. Der Verdacht der Bestechung lag im Raum.

11.11. Köln 2023: Fotos vom Karnevalsauftakt
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Jecker Karnevalsauftakt am 11.11. in Köln

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Foto: dpa/Oliver Berg

Am Mittwochmorgen bestätigte ein Sprecher der Kölner Polizei nun, dass den Beamten die Identität des Ordners nun bekannt sei. Nach der Veröffentlichung des Videos sei eine Online-Anzeige bei der Polizeistelle eingegangen, auch die Stadt Köln habe Anzeige erstattet. Das Kommissariat 32 habe umgehend die Ermittlungen aufgenommen. Ein Strafverfahren wegen Bestechlichkeit sei eingeleitet worden. „Jetzt werden wir die betreffende Person zur Vernehmung vorladen, das ist der normale Lauf der Dinge in so einem Fall“, so der Sprecher. Weitere Details seien nicht bekannt. Zuvor hatte der Kölner Stadtanzeiger berichtet.

Aus anderen Gründen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Organisation der Feier kritisiert. Seiner Meinung nach sei es „verantwortungslos und unprofessionell“, wie die Stadt Köln mit dem Infektionsschutz im Straßenkarneval umgegangen sei.

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