Köln Knapp die Hälfte der Wohnungen fällt unter Mietpreisbremse
Köln · Die geplante Mietpreisbremse der Bundesregierung wird nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) flächendeckend wirken. Eine Untersuchung für Köln zeigt, dass die Regel bei knapp der Hälfte aller neu vermieteten Wohnungen in der Domstadt greifen würde.
Das IW hat insgesamt knapp 80.000 Inserate der Internet-Plattform Immobilienscout 24 aus dem ersten Halbjahr 2014 ausgewertet. Demnach würden in Berlin 60 Prozent der inserierten Wohnungen unter die Mietpreisbremse fallen, in Köln wären es 43 Prozent.
Die Mietpreisbremse soll im Januar vom Bundestag beschlossen werden und im Frühjahr 2015 in Kraft treten. Nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung dürfen die Mieten bei der Neubelegung einer Wohnung künftig höchstens zehn Prozent über vergleichbaren ortsüblichen Mieten liegen. Erstvermietungen in Neubauten und Mieten nach einer umfassenden Modernisierung sollen ausgenommen sein. Die Bundesländer sollen festlegen, in welchen Lagen die Preisbremse gilt.
Das arbeitgebernahe Institut warnte aber, dass das Vorhaben für die Mieter langfristig auch Nachteile bringen könnte. Wenn Vermieter und Investoren ihre Mieteinnahmen nicht mehr steigern könnten, würden immer mehr Immobilien an Selbstnutzer verkauft. Dadurch würde das Angebot an Mietwohnungen insgesamt knapper.