Volle Straßen an Weiberfastnacht Jugendliche haben in Köln "sehr viel Alkohol in sich reingeschüttet"

Köln · Wegen zu großen Andrangs von Feiernden musste die Stadt Köln am Donnerstag bereits am frühen Mittag das Zülpicher Viertel sperren. Zudem waren viele Jugendliche zu dieser Zeit schon stark alkoholisiert. Es gab auch wieder jede Menge Wildpinkler.

Karneval in Köln 2024: So wird heute im Zülpicher Viertel und auf der Uni-Wiese in Köln gefeiert​
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So wird Weiberfastnacht im Zülpicher Viertel in Köln gefeiert

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Foto: dpa/Thomas Banneyer

Mit Weiberfastnacht begann am Donnerstag in den rheinischen Karnevalshochburgen die „fünfte Jahreszeit“. Erstmals seit drei Jahren können die Karnevalisten wieder ohne Corona-Einschränkungen feiern.

Und es wurde rappelvoll in Köln: Das Zülpicher Viertel blieb seit dem Mittag bis auf Weiteres gesperrt, die Ausweichfläche auf der Uniwiese an der Mensa füllten sich schnell, meldete die Stadt Köln. Feiernde, die an den Absperrungen warteten, wurden aufgerufen, die Ausweichfläche auf der Uniwiese (mit Gastro und Beschallung) aufzusuchen, aber auch die weiteren Partymöglichkeiten in den Veedeln zu nutzen. Das Studentenviertel mit seinen Bars und Kneipen übt im Karneval seit langem eine große Anziehungskraft vor allem auf junge Leute aus.

Viele Jugendliche stark betrunken

Nach Polizei-Angaben waren bereits am Mittag schon viele Jugendliche stark alkoholisiert. Es sei so, „dass sehr viele Jugendliche sehr viel Alkohol in sich reingeschüttet haben“, sagte ein Polizeisprecher. Manche hätten ärztliche Hilfe benötigt.

Karneval in Köln 2024: Weiberfastnacht – die schönsten Kostüme des Tages
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Weiberfastnacht in Köln – die schönsten Kostüme

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Foto: dpa/Florian Gut

„Der eine oder andere hat die Party durch den Seiteneingang jetzt schon verlassen. Im Grunde genommen gibt es viele, die relativ schnell harte Getränke in sich reinkippen, und dann merkt man, dass um die Mittagszeit für den einen oder anderen schon schnell Schluss ist.“ Es habe auch schon einige Auseinandersetzungen mit blutender Lippe gegeben. Nun müsse man abwarten, wie sich die Dinge weiter entwickelten, „wenn der Alkohol noch weiter seinen Tribut fordert“.

Wildpinkler bekommen Bußgeld

Obwohl in den Hotspots von der Stadt Köln rund 550 Mobiltoiletten, 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und elf Toilettenwagen aufgestellt worden waren, wurden zahlreiche Verstöße festgestellt, wie die Stadt Köln meldet: im Zülpicher Viertel waren es 89 Wildpinkler, in der Altstadt 19. Sie alle erwartet ein Bußgeld in Höhe von bis zu 200 Euro zuzüglich Gebühren.

Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdiensten

In den Hotspots waren am Kwatier Latäng sieben Unfallhilfsstellen mit 170 Einsatzkräften stationiert, berichtet die Stadt. Bis 15 Uhr mussten hier 81 Hilfeleistungen und 40 Transporte zu den umliegenden Krankenhäusern durchgeführt werden. Im Altstadtbereich sind (bis 18.30 Uhr) insgesamt sechs Unfallhilfsstellen mit 123 Einsatzkräfte tätig – 34 Mal wurde Hilfe geleistet, zwei Personen wurden in ein Krankenhaus transportiert. Zur Unterstützung in den Einsatzgebieten wurden Einheiten aus dem gesamten Bundesgebiet angefordert.

Der Regelrettungsdienst der Stadt Köln wurde seit Donnerstagfrüh zu 250 Einsätzen alarmiert. Die Feuerwehr absolvierte in diesem Zeitraum vier Feuerwehreinsätze und 17 technische Hilfeleistungen. Personenschäden waren nicht zu beklagen.

Polizei geht konsequent vor

Die Polizei in NRW werde laut Innenminister Herbert Reul (CDU) an den Karnevalstagen gegenüber Randalierern kein Auge zudrücken. „Unsere Polizisten sind gehalten, gegen Belästigungen und Übergriffe konsequent vorzugehen - auch an Karneval“, sagte Reul dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Minister ergänzte: „Gerade, weil Karneval ein Fest der Freude ist, bitte ich die Bürgerinnen und Bürger eindringlich, friedlich zu bleiben und sich an die Regeln zu halten. Jeder sollte wissen, wann es genug Kölsch gewesen sind.“

Weitere Infos zum Karneval in Köln

Sie haben noch kein Kostüm? Hier finden Sie Last-Minute-Tipps für Kostüme.

(dtm/top/dpa)
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