Zoll kontrolliert Karnevals-Sicherheitspersonal in Köln „Zwei Männer konnten nicht mal sagen, für wen sie gerade arbeiten“

Köln · Bei Kontrollen des Sicherheitspersonals im Kölner Straßenkarneval haben Zollbeamte zahlreiche Verstöße gegen das Mindestlohn-Gesetz aufgedeckt. Gegen was alles verstoßen wurde.

Karneval in Köln 2024: So wird heute im Zülpicher Viertel und auf der Uni-Wiese in Köln gefeiert​
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So wird Weiberfastnacht im Zülpicher Viertel in Köln gefeiert

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Foto: dpa/Thomas Banneyer

Bei Kontrollen des Sicherheitspersonals im Kölner Straßenkarneval haben Zollbeamte zahlreiche Verstöße gegen das Mindestlohn-Gesetz aufgedeckt. Zwischen Weiberfastnacht und Samstag seien 124 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 42 Sicherheitsfirmen kontrolliert worden, teilte das Hauptzollamt Köln am Sonntag mit. Bereits vor Ort hätten sich bei sechs Firmen erste Hinweise ergeben, dass dem Personal teilweise weit weniger als der zustehende gesetzliche Mindestlohn von zwölf Euro gezahlt werde. Eine Frau habe angegeben, dass sie nur acht Euro brutto pro Stunde bekomme.

Bei den Kontrollen ergaben sich auch Hinweise auf Sozialleistungsmissbrauch und vereinzelt Schwarzarbeit. „Dass uns zwei dieser betroffenen Männer im Zuge unserer Befragung nicht mal sagen konnten, für wen sie gerade arbeiten, macht die Problematik der sogenannten Subunternehmerketten klar deutlich“, sagte Zoll-Pressesprecher Jens Ahland. Die beteiligten Firmen würden nun detailliert geprüft.

Ein Schwerpunkt der Kontrollen war Ahland zufolge auch das Zülpicher Viertel, ein Party-Hotspot des Kölner Karnevals. Der Bereich musste am Donnerstag wegen Überfüllung abgeriegelt werden. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte berichtet, dass an Weiberfastnacht Ordner eines privaten Sicherheitsdienstes Feiernde gegen Geld auf die gesperrte Zülpicher Straße gelassen haben sollen. Zoll-Sprecher Ahland sagte dazu, wenn die Ordner fair bezahlt würden, würde es zu solchen Situationen vielleicht gar nicht erst kommen.

(kag/dpa)
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