„Merkste selber“-Kampagne „Das G in Karneval steht für Grapschen“

Köln · Sie kleben in U-Bahnen, hängen an Stationen oder prangen an den City-Lights: In Köln ermahnen derzeit zahlreiche Plakate zu vernünftigem Benehmen im Karneval.

 Grabschen hat im Karneval nichts zu suchen. Das soll das Plakat deutlich machen.

Grabschen hat im Karneval nichts zu suchen. Das soll das Plakat deutlich machen.

Foto: Michael Bröcker

Am Sonntag geht für die Jecken im Rheinland die fünfte Jahreszeit wieder los. In den vergangenen Jahren kam es dabei leider immer wieder zu Grenzüberschreitungen. Da wird getanzt und geschunkelt und hin und wieder langt eine Hand dort hin, wo es sich überhaupt nicht gehört.

Genau auf dieses Problem macht eine Kampagne des Festkomitee Kölner Karneval, der Willi-Ostermann-Gesellschaft und der Stadt Köln aufmerksam. Auf zahlreichen Plakaten prangt der Großbuchstabe „G“ mit einer Clowns-Nase. Darunter steht in großen Lettern „Das ‚G’ in ‚Karneval’ steht für Grapschen! Merkste selbst, ne?“. Die Botschaft der Plakate: Schunkeln, Baggern und Bützen gehören zwar zum Karneval dazu. Nein heißt aber nein - auch im Fastelovend. Andere Motive der Kampagne widmen sich einem anderem Problem: Viele Feiernde werfen ihren Müll achtlos auf die Straße. Ein besonderes Problem sind dabei leere Flaschen und Becher.

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Foto: TONIGHT.de/Marc Zedlitz

Ganz neu ist die Plakat-Kampagne nicht. Bereits in der vergangenen Session gab es ähnliche Motive. Beim Sessionsauftakt im 2017 wurden die Hinweise jedoch von einigen Feiernden ignoriert: Die Polizei registrierte damals 120 Fälle von Körperverletzungen, sexuellen Belästigungen und Diebstählen.

Edelgard-Mobil im Einsatz

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Foto: dpa/Thomas Banneyer

Die Konsequenzen daraus für dieses Jahr: Die Stadt will die Anzahl der Toiletten deutlich erhöhen, es wird ein Pfandsystem geben und das sogenannte „Edelgard-Mobil“ wird unter anderem auf dem Zülpicher Platz stehen. Bei dem Mobil handelt es sich um eine Anlaufstelle bei Großveranstaltungen für von Belästigung und sexualisierter Gewalt betroffene Frauen und Mädchen. Erfahrene Mitarbeiterinnen stehen für Gespräche zu Verfügung und besprechen mit den Betroffenen die nächsten Schritte nach einer Belästigung, Nötigung oder gar Vergewaltigung. Hier geht es zur Website der Initiative.

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