Tierschützer filmen Pferde im Kölner Rosenmontagszug „Es geht uns nicht darum, Reiter oder Kutscher anzuprangern“

Köln · Pferde im Rosenmontagszug - ist das schützenswertes Brauchtum oder Tierquälerei? Auch in dieser Session spaltet die Frage die Gemüter. Kölner Tierschützer wollen die Tiere im Zug filmen und Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zur Anzeige bringen.

 Ein Pferd im Kölner Rosenmontagszug (Archivbild).

Ein Pferd im Kölner Rosenmontagszug (Archivbild).

Foto: shutterstock.com/Christian Mueller

Vier Wochen vor Rosenmontag geht es in Köln einmal mehr um die Pferde im Zoch. Tierschützer sind der Auffassung, dass ihre Teilnahme die reinste Qual für die Fluchttiere bedeutet. Zug- und Kutschpferde müssten in den Zügen stundenlang in einer erzwungenen, tiefen Kopfhaltung gehen. Ihr Sichtfeld sei dadurch beeinträchtigt, der Hals überdehnt. Wird es zu eng, könnten sie in Panik geraten – wie im Jahr 2018, als Kutschpferde in Köln durchgingen, mehrere Menschen wurden damals verletzt. Zusätzlich stresst und ängstigt die Pferde der Lärm, der aus allen Richtungen kommt, wie die Tierschützer sagen. Kurz: Inmitten von lauter Musik, fliegenden Süßigkeiten und Betrunkenen haben Pferde nichts verloren – so argumentieren Tierschützer wie Claus Kronaus vom „Netzwerk für Tiere Köln“ seit Jahren. Für die Karnevalisten dagegen gehören Pferde als schützenswertes Brauchtum dazu.