Kommender Erzbischof von Köln Kardinal Woelki setzt sich für Flüchtlinge ein
Köln · Der ernannte Erzbischof von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, will in seinem neuen Amt einen ersten Schwerpunkt in der Hilfe für Flüchtlinge setzen. Dieses Thema werde er bei seiner Vereidigung auch im Gespräch mit der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) anschneiden, sagte Woelki am Donnerstag in Köln.

Kardinal Rainer Maria Woelki besucht Heimatgemeinde
Dabei gehe es sowohl um Fragen der Unterbringung wie auch der Familienzusammenführung. Zudem müssten die Neuankömmlinge die Chance haben, sich zu integrieren. Hier könne auch die Caritas Hilfe und Unterstützung bieten.
Woelki, der aus Köln stammt, äußerte sich bei einem Besuch in seiner Heimatgemeinde, der Pfarrei St. Bruder Klaus im Stadtteil Mülheim. Hier habe er eine "geschlossene, heile katholische Welt" erlebt, so Woelki. Er trauere dieser Zeit aber nicht nach.
Deswegen halte er es für seine wichtigste Aufgabe, "dem Evangelium ein Gesicht zu geben", so Woelki. Er sei kein Politiker, betonte er. "Meine Botschaft trägt den Namen Jesus Christus." Der christliche Glaube müsse jedoch zugleich Anschluss an die Gesellschaft halten. Das sei möglich, indem Kirche die Option für die Armen wahrnehme oder sich in Lebensschutz und Lebensrechtsfragen positioniere.
Aus Berlin nehme er die Erfahrung einer Stadt mit, in der Christen in der Minderheit lebten, so Woelki. In Fragen der Flüchtlingsproblematik habe die katholische Kirche gleichwohl viele Impulse setzen können.
Woelki, der bisher das Erzbistum Berlin leitete, wird am Donnerstag in der Düsseldorfer Staatskanzlei vereidigt. Am Samstag folgt die Amtseinführung im Kölner Dom. Im Anschluss ist eine Begegnung auf dem Roncalliplatz vorgesehen.