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Köln Amtszeit von Kardinal Meisner endet heute Mittag

Köln · Papst Franziskus hat einem Medienbericht zufolge das Rücktrittsgesuch des Kölner Kardinals Meisner angenommen. Das soll am Freitagmittag zeitgleich in Köln und Rom bekannt gegeben werden. Seinen offiziellen Abschied feiert der umstrittene Kölner Kardinal am 9. März.

Das ist Kardinal Meisner
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Foto: Oliver Berg

Am Freitagmittag um Punkt zwölf Uhr dürfte es soweit sein: Nach 25 Jahren soll der Kölner Kardinal Joachim Meisner vom Papst in den Ruhestand versetzt werden. Für die katholische Kirche in Deutschland ist es ein einschneidendes Ereignis.

Das größte deutsche Bistum steht unmittelbar vor einer Zeitenwende. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner wird voraussichtlich an diesem Freitag in den Ruhestand versetzt. Auch der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet unter Berufung auf Meisners Umgebung, dass am Mittag die Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch Papst Franziskus bekanntgegeben werden soll.

Kardinal Meisner ganz privat
4 Bilder

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Nach 25 Jahren an der Spitze des Bistums wird Meisner damit mit sofortiger Wirkung nicht mehr Erzbischof von Köln sein. Den Kardinalstitel behält er hingegen.

Schon vor Monaten hatte Meisner angekündigt, dass er fest damit rechne, spätestens im Laufe des Februars von Papst Franziskus in den Ruhestand versetzt zu werden. Der 80-Jährige hatte selbst ausdrücklich aus Alters- und Gesundheitsgründen darum gebeten.

Das größte und reichste deutsche Bistum mit über zwei Millionen Katholiken wird dann zunächst vom dienstältesten Kölner Weihbischof Manfred Melzer geleitet. Innerhalb von acht Tagen muss das Domkapitel einen Diözesanadministrator wählen, der die Verwaltungsaufgaben vorübergehend wahrnimmt. Anschließend beginnt das Domkapitel nach einem komplizierten Verfahren mit der Wahl des neuen Erzbischofs.
Eine Kölner Kircheninitiative, die von rund 1500 Unterzeichnern unterstützt wird, fordert seit längerem Mitbestimmungsrechte der Gläubigen bei der Wahl des neuen Erzbischofs.

Viele Katholiken im Erzbistum wünschen sich einen weltoffenen Kirchenmann als Nachfolger Meisners. Erst vor einigen Monaten hatte eine Umfrage des Erzbistums ergeben, dass Meisners konservative Ansichten zu Ehe und Familie unter den Gläubigen überhaupt keinen Widerhall finden. Die Gläubigen sind demnach nahezu geschlossen gegenteiliger Ansicht, wenn es um Themen geht wie Scheidung, vorehelicher Sex, Verhütungsmittel oder homosexuelle Partnerschaften.

Meisner gilt als profiliertester Vertreter des konservativen Flügels der katholischen Kirche in Deutschland. Der gebürtige Schlesier hatte während seiner Amtszeit immer wieder Aufsehen erregt und auch Empörung ausgelöst, wenn er Abtreibungen zum Beispiel mit dem Holocaust verglich und Kunst ohne religiösen Bezug als "entartet" bezeichnete.

(ots)
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