Nach Übergriffen Reker kritisiert Polizei für schleppende Informationspolitik

Köln · Erst stand Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker selbst in der Kritik. Jetzt hat sie über einen Sprecher die Polizei wegen der schleppenden Kommunikation in den Tagen nach den Übergriffen in der Silvesternacht kritisiert.

 Die Bürgermeisterin Henriette Reker.

Die Bürgermeisterin Henriette Reker.

Foto: dpa, obe tmk

"Es ist doch sehr deutlich, dass sie auch nach Tagen einen anderen Informationsstand hatte als er bei der Polizei zu diesem Zeitpunkt vorhanden war", sagte Rekers Sprecher Gregor Timmer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Es lasse Fragen zur Strategie der Polizei zu, wenn nun zunehmend Details der Einsätze an die Öffentlichkeit gelängen. "Es könnte da politische oder auch taktische Motive geben", sagte der Reker-Sprecher.

Die parteilose Oberbürgermeisterin hatte am vergangenen Montag, drei Tage nach den Ausschreitungen, vor Journalisten gesagt, die Behörden hätten keine Hinweise darauf, dass es sich bei den Beteiligten um Flüchtlinge handele. Entsprechende Vermutungen seien "absolut unzulässig". Einsatzberichte aus der Nacht erwähnen dagegen unter anderem zahlreiche Personenkontrollen unter anderem auch von Syrern.

"Das, was sie über die Nacht am Bahnhof weiß, weiß sie aus den Medien und von der Polizei", sagte Timmer. Reker sei am Samstagnachmittag durch den Kölner Polizeipräsidenten Wolfgang Albers telefonisch darauf hingewiesen worden, dass es in der Silvesternacht Übergriffe in größerem Ausmaß gegeben habe.

(lukra / dpa)
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