Nach Angriff auf Reker Eine OB-Wahl am Sonntag ist wenig wahrscheinlich
Köln · Welche politischen Folgen das Messer-Attentat auf die parteilose Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker (58) haben wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Eine Sprecherin der Stadt wollte dazu zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme abgeben.
Allerdings ist es wenig wahrscheinlich, dass am Sonntag die OB-Wahl wie geplant stattfinden kann. Niemand weiß derzeit, ob Henriette Reker — die zwar schwer verletzt wurde, aber nach Angaben ihres Teams außer Lebensgefahr ist — überhaupt noch die Bereitschaft hat zu kandidieren. Sollte es am Sonntag dennoch zur Wahl kommen und sie die Mehrheit der Stimmen bekommen sollte, wäre unklar, ob sie die Wahl annehmen würde.
Die Unwägbarkeiten sind viel zu groß, als dass ein geordnetes Wahlverfahren möglich wäre. Alles deutet darauf hin, dass die Wahl abermals verschoben werden muss und es dann ein völlig neues Aufstellungsverfahren für die Kandidaten geben wird. Ob die Wahl unter diesen Umständen überhaupt noch in diesem Jahr erfolgen könnte, ist zur Stunde ebenfalls fraglich.
Bodo Klein, Sprecher der Kölner Bezirksregierung, geht allerdings davon aus, dass die Wahl stattfinden wird. Ein Grund für eine Verschiebung der Wahl sei der Tod eines Kandidaten gewesen, sagte er dem "Kölner Stadtanzeiger".
In den jüngsten Umfragen hatte Reker vor dem Kölner SPD-Chef Jochen Ott gelegen. Allerdings gibt es noch fünf weitere Bewerber, die allerdings als so chancenlos gelten.
Update: Mittlerweile hat die Stadt Köln entschieden, dass die Wahl am Sonntag stattfinden wird.