Bilder SEK-Einsatz in Köln beschäftigt erneut das Gericht
Ende eines SEK-Einsatzes in der Kölner Südstadt am 19. Juni 2011: Mehr als 100 Schüsse hatten die Beamten auf den weißen Audi R8 des Gemüsehändlers Karim P. abgefeuert. Der heute 57-Jährige überlebte schwer verletzt.
Die SEK-Beamten sollten den Händler festnehmen und behaupteten in einem Prozess gegen den 57-Jährigen vor dem Kölner Landgericht, es habe einen Schusswechsel gegeben, bei dem er zuerst geschossen habe.
Im Prozess stellte sich heraus, dass Karim P. zwar einmal geschossen hatte, aber überhaupt nicht erkennen konnte, dass die Männer Polizisten waren. Er sagte, er habe an einen Überfall geglaubt.
Er wurde im Sommer 2016 vom Vorwurf des versuchten Totschlags frei gesprochen. Nun verklagt er das Land NRW wegen des seiner Meinung nach völlig unverhältnismäßigen SEK-Einsatzes auf mehr als 400.000 Euro Schadenersatz und Schmerzensgeld.
Eine Entscheidung soll Anfang Februar fallen.
Karim P. musste allein im Gesicht vier Mal operiert werden und sich in den vergangenen Jahren einem Dutzend Operationen unterziehen. Das Foto zeigt ihn im Sommer 2016 im Foyer des Kölner Justizgebäudes.