Autobauer im Sparmodus Ford streicht 5000 Stellen in Deutschland - auch Köln betroffen

Köln · Der Autobauer Ford will 5000 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen. Davon ist auch der größte Standort Köln betroffen. Fast zeitgleich wurde bekannt, dass die Polizei in NRW künftig Ford fahren wird.

 Die Ford-Produktion in Köln

Die Ford-Produktion in Köln

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Autobauer Ford will im Zuge der Sanierung seines tief in den Verlusten steckenden Europageschäfts in Deutschland mehr als 5000 Stellen abbauen. "Wir haben in der Tat per Rundschreiben alle Mitarbeiter in Deutschland informiert, dass wir unter anderem über Stellenabbau in Europa schnellst möglich in die schwarzen Zahlen zurückkehren wollen", sagte ein Sprecher am Freitag. Ziel sei, über mehrere Maßnahmen Ergebnisverbesserungen von 500 Millionen Dollar zu erreichen.

Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete darüber hinaus, der Jobabbau solle über Abfindungen für Beschäftigte bis 49 Jahren und Frühverrentungen von Mitarbeitern über 50 Jahren erreicht werden. Das Unternehmen habe in den vergangenen zehn Jahren "kein nachhaltig positives Betriebsergebnis erzielen können", zitierte die Zeitung aus dem Schreiben der Geschäftsleitung an die Mitarbeiter, in dem der radikale Schnitt begründet werde. Die Maßnahmen seien nötig, um Ford in Deutschland langfristig eine Perspektive zu geben.

Der Firmensprecher sagte nicht, welche Standorte von dem Abbau betroffen sind. Ford beschäftigt in Deutschland rund 18.000 Mitarbeiter in Köln und 6000 in Saarlouis. Der Personalabbau erstrecke sich über alle Bereiche von der Fertigung bis zum Management. Der US-Autobauer hatte im Januar ein Sanierungsprogramm angekündigt, um in Europa aus den roten Zahlen zu kommen, und hatte dabei auch Werkschließeungen nicht ausgeschlossen. Der zweitgrößte US-Autobauer steht unter Druck, nachdem der Rivale General Motors sein Europageschäft an Peugeot verkauft hat und Opel unter dem französischen Autobauer wieder Tritt gefasst hat.

Am späten Nachmittag wurde bekannt, dass der Großraum-Van S-Max von Ford der neue Streifenwagen der NRW-Polizei wird. Das geht aus einem Bericht des Mitarbeitermagazins "Streife" der NRW-Polizei hervor, der dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vorliegt. Der S-Max hatte sich in einer Erprobungsphase gegen den Opel Zafira, den 2er BMW und den VW Touran durchgesetzt. Der 2.0 Eco-Blue-Dieselmotor verfügt über 190 PS und kostet inklusive Spezialausrüstung rund 51.650 Euro. Das Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste (LZPD) in Duisburg kam nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeigers" zu der Entscheidung, die neuen Fahrzeuge zu kaufen. Dies sei derzeit die wirtschaftlichere Variante im Vergleich zum Leasing. Der S-Max biete genug Platz für Schutzwesten, Helme und Einsatztaschen, hieß es. Zur Ausstattung gehört ein volldigitales Videoeigensicherungssystem mit einer Kameraausrichtung nach vorne und hinten. Für Maschinenpistolen und alle anderen Ausrüstungsgegenstände sind Ladungssicherungssysteme mit Schubladen vorgesehen. Insgesamt will die NRW-Polizei 2150 Fahrzeuge neu beschaffen. Derzeit fährt die Polizei 3er BMW Kombis. Die Autos hatten Unmut unter den Beamten ausgelöst, weil sie für ihre Zwecke zu klein waren.

(felt/Reu)
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