„Fehlendes Personal und technische Probleme“ Chaos an den Sicherheitskontrollen am Flughafen Köln/Bonn

Köln/Bonn · Am Mittwochabend hat es am Flughafen Köln/Bonn erneut lange Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen gegeben. Der Airport will nun gemeinsam mit der Bundespolizei nach Lösungen suchen.

 Flugzeuge der Fluggesellschaft Easyjet und Lufthansa stehen auf dem Flughafen Köln-Bonn vor dem Terminal (Symbolbild).

Flugzeuge der Fluggesellschaft Easyjet und Lufthansa stehen auf dem Flughafen Köln-Bonn vor dem Terminal (Symbolbild).

Foto: dpa/Oliver Berg

Verärgerte Fluggäste am Flughafen Köln/Bonn haben ihrem Unmut am Mittwoch auf Twitter Luft gemacht. Eine Nutzerin schrieb zum Beispiel, dass der Flughafen „in puncto ‚Nervenkitzel für die Passagiere steigern‘“ den Berliner Verkehrsbetrieben Konkurrenz mache. Erneut hatten sich am Abend lange Schlangen vor den Sicherheitskontrollen gebildet. Zahlreiche Passagiere bangten darum, ob sie ihre Flüge erwischen. Bereits in der vergangenen Woche war der Flughafen an seine Grenzen gekommen. Auch ein anderer Twitter-Nutzer postete ein Foto der Warteschlange und schrieb von geschätzt 100 Menschen, die seit einer Stunde auf den Sicherheitscheck warteten.

Fassungslos über die Zustände am Flughafen Köln/Bonn war auch der Meckenheimer Unternehmer Stefan Pohl. Er musste am Mittwochabend um 19.20 Uhr seinen Flieger zu einem wichtigen Geschäftsftermin in Berlin bekommen. Um 18 Uhr war er am Flughafen - mit genügend Vorlauf, wie man meinen sollte. Doch nichts da: „Es hatte sich eine über 300 Meter lange Schlange mit hunderten wartenden Menschen vor der Sicherheitsschleuse des Flughafen gebildet“, erzählt Pohl. Mehrere Polizisten hätte dabei für Ordnung gesorgt, weil es immer wieder zu lautstarken Diskussionen von Passieren mit dem Sicherheitspersonal gekommen sei. Auf Nachfrage, was das Problem sei, habe ein Polizist geantwortet: „Fehlendes Personal und technische Probleme bei den Sicherheitsschleusen.“ Informationen von Seiten des Flughafens habe Pohl nicht bekommen. Als sein Flieger startete, stand der Meckenheimer noch immer in der Warteschlange an den Sicherheitskontrollen. Er will nun seinen Rechtsanwalt einschalten.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ zitierte einen Pressesprecher des Flughafens, nach dessen Auskunft es sich um „eine Personalsache an der Sicherheitskontrolle“ gehandelt habe. Auf Anfrage unserer Redaktion präzisierte ein Sprecher, dass die Sicherheitskontrollen in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei fallen. „Wir schauen uns natürlich trotzdem an, was die Gründe sind“, erklärte er. Die Bundespolizei konnte auf Nachfrage noch keine Auskunft zu den Ursachen geben. „Es handelt sich um ein relativ komplexes Thema, bei dem viele Faktoren mit reinspielen“, erklärte ein Sprecher. So könne es sich um eine besonders hohe Anzahl von Flügen handeln, die in einem kurzen Zeitfenster starten, um Flugumleitungen oder um krankheitsbedingte Ausfälle beim Sicherheitsdienstleister. Die Ursachen sollen im Laufe des Donnerstags geklärt werden.

Der Airport Köln/Bonn entschuldigte sich am Donnerstagmorgen via Twitter: „Es tut uns wirklich sehr leid! Wir werden noch heute mit der zuständigen Bundespolizei über diese Zustände reden“, kündigte der Flughafen an. Reisende können Beschwerden und Regressansprüche per Mail an die Bundespolizei senden.

Während es am Mittwochabend bei der Sicherheitskontrolle hakte, hatte es in der Vergangenheit auch immer wieder Probleme bei der Gepäckabfertigung gegeben. Bereits in der vergangenen Woche hatte Flughafen-Sprecher Alexander Weise angekündigt, dass die Passagierzahlen in den kommenden Wochen voraussichtlich immer weiter leicht steigen werden und man sich deshalb bereits im Austausch mit der Bundespolizei und allen Dienstleistern befinde, um für eine reibungslose Abwicklung zu sorgen.

Dieser Text erschien zuerst im Bonner Generalanzeiger.

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