Weihnachten in Köln geklaut KVB-Rad steht bei Rom am Strand und sonnt sich

Köln/Rom · Bei elf Grad und Sonnenschein steht ein offensichtlich geklautes Fahrrad der Kölner Verkehrsbetriebe bei Rom am Strand. Der letzte Mieter ist bekannt.

 Auf der Seite der Kölner Verkehrsbetriebe ist zu sehen, dass ein Rad in Italien steht.

Auf der Seite der Kölner Verkehrsbetriebe ist zu sehen, dass ein Rad in Italien steht.

Foto: kvb.de

Wie genau das Fahrrad nach Rom gekommen ist, konnte Stephan Anemüller von den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) am Montagmorgen noch nicht sagen. Fest steht: Das Rad mit der Nummer 21.311 steht nun in Fregene, Rom, Italien, etwa 35 Kilometer von der Innenstadt entfernt.

Das Farrad sei vermutlich bereits um die Weihnachtstage entwedet worden, sagt Anemüller. Dass das Rad fehle, sei aber erst vor wenigen Tagen aufgefallen, als der Akku des Fahrrads wieder aufgeladen wurde.

Die Leihräder der KVB senden täglich per GPS-Signal Informationen über ihren derzeitigen Standort ab. Wenn der Akku leer ist, bricht auch die Verbindung ab.

Nun sei das Rad aber wieder aufgeladen und bewegt worden, sagt Sprecher Anemüller. Ganz einfach sei das zwar nicht: "Man muss schon wissen wie es geht", heißt es bei der KVB. Aber wer sich auskenne, bekomme auch das hin.

Fahrrad der KVB in Rom wiedergefunden
Foto: kvb.de

Das ist nicht das erste Mal, dass ein KVB-Rad auf Europareise geht. Im Oktober 2016 war bereits ein Leihrad aus Köln in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen entdeckt worden. Damals habe ein Wettbewerber der Anbieterfirma Nextbike aus Leipzig das Rad nach Kopenhagen überführt, erzählt Anemüller.

Aber auch am Drachenfels bei Bonn sei schon ein KVB-Rad gefunden worden, heißt es bei den Kölnern. Ein Rad habe man bei Niedrigwasser auch im Rhein entdeckt. Und kreativ werden manche Nutzer offensichtlich auch. Ein Fahrrad wurde hängend an einem Straßenschild am Deutzer Rheinufer entdeckt. Leicht sind die Räder allerdings nicht: Etwa 20 Kilogramm wiegen die Räder mit eingebautem Akku und GPS-Sender.

Die KVB verleiht die Räder seit April 2015. Etwa 1450 Drahtesel seien momentan in Köln unterwegs - soweit den Verkehrsbetrieben bekannt ist. Dass Räder verschwinden komme immer wieder mal vor, sagt Anemüller. "Ein Rad im Vorgarten wird schneller entdeckt, als manch einem lieb ist", heißt es in Köln. Einen Alarmton geben die Räder aber nicht von sich, wenn sie zu weit von ihrer Heimatstadt entfernt werden.

Die Betreiberfirma Nextbike möchte das Kölner Rad in Italien nun wieder bekommen. "Natürlich versuchen wir, das Fahrrad zurück zu bekommen", sagt eine Sprecherin. Momentan sende das Rad weiterhin GPS-Signale und könne so geortet werden. Die Polizei sei eingeschaltet.

Zum letzten Mal sei das Rad in Köln Anfang Dezember ausgeliehen worden, sagt die KVB. Ob der damalige Mieter auch derjenige ist, der das Rad nach Rom mitgenommen hat, konnte allerdings noch nicht geklärt werden.

Viel Hoffnung auf ein Wiedersehen macht man sich in Köln aber nicht. Was bleibt ist die Gewissheit: "Unsere Räder sind so komfortabel, dass man sie selbst in Rom bei sich haben möchte." Und das sei ja nicht das Schlechteste.

(klik)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort