„Alptraum eines jeden Urlaubers“ Eurowings-Flieger aus New York nach Düsseldorf mehr als 16 Stunden verspätet

Düsseldorf/New York · Eurowings war im ersten Halbjahr der Spitzenreiter bei Verspätungen von Flügen in Deutschland. Nun kommt eine nächste Extrem-Verspätung hinzu: Ein Flieger der Airline aus New York nach Düsseldorf wird mit mehr als 16 Stunden Verspätung erwartet - und nach Köln umgeleitet.

 Eine Maschine der Eurowings.

Eine Maschine der Eurowings.

Foto: dpa

Auf Flug EW 1101 werden im Nachhinein wohl die wenigsten Passagiere mit positiven Erinnerungen zurückblicken. Der Flug vom New Yorker Flughafen John F. Kennedy (JFK) nach Düsseldorf kam am Samstagabend mit mehr als 16 Stunden Verspätung in Deutschland an.

Ursprünglich sollte der Flug am Samstagmorgen um 7.45 Uhr deutscher Zeit in Düsseldorf landen. Endgültige Ankunftszeit war schließlich aber erst 0.28 Uhr am frühen Sonntagmorgen - und auch nicht in Düsseldorf, wie geplant, sondern am Flughafen Köln/Bonn. Dorthin wurde Flug EW 1101 umgeleitet, da selbst Eurowings nach 0 Uhr nicht mehr am Düsseldorfer Airport landen darf. Die Airline hat in Düsseldorf einen Sonderstatus, da sie einen Wartungsschwerpunkt in Düsseldorf betreibt. Somit dürfen verspätete Maschinen innerhalb des Nachtflugverbots, das um 23 Uhr in Kraft tritt, in Düsseldorf landen - aber eben auch nur bis Mitternacht.

Ein Sprecher von Eurowings hatte am Abend auf Anfrage unserer Redaktion bereits bestätigt, der Flieger werde es nicht mehr pünktlich schaffen und deshalb zum Flughafen Köln/Bonn umgeleitet. Dort gibt es kein Nachtflugverbot. Von Köln sollten die Passagiere laut dem Sprecher weiter transportiert werden.

Der Alptraum eines jeden Urlaubers“, schrieb vor Abflug eine Passagierin auf der Facebook-Seite von Eurowings. Erst sei der Flug abgesagt worden, später sei ein neuer Flug angekündigt worden.Es ist nichts angeschlagen“, schreibt sie weiter. „Der provisorische Schalter von Eurowings ist nicht besetzt. Keine Infos. Es ist ein Drama.“ Fotos zeigten Passagiere, die auf dem Boden des Terminals schlafen. Ein anderer Nutzer berichtete, „auch Kinder und Senioren“ hätten auf dem Boden schlafen müssen, Hotelzimmer habe es nicht genügend gegeben. Ein Sprecher von Eurowings wollte das auf Nachfrage unserer Redaktion nicht bestätigen. „Für die 275 gebuchten Passagiere wurden umgehend Hotelunterbringungen und Voucher arrangiert“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Fluggast Henning Peters, ebenfalls an Bord der verspäteten Maschine, bestätigte die Schilderungen der Passagiere auf Facebook gegenüber unserer Redaktion. Der Abflug aus New York sei immer weiter nach hinten verschoben worden, lange Zeit habe es keine Informationen für die Passagiere gegeben. Er sprach von „Chaos“ bei der Organisation von Hotel, Transfer und Gepäck.

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Foto: AP

Eurowings selbst bat in mehreren Kommentaren auf Facebook um Entschuldigung. Der Flug habe nicht wie geplant starten können, weil ein vorheriger Flieger verspätet eingetroffen sei. Die Crew, die für den Flug EW 1101 vorgesehen war, habe „die maximal zulässige Dienstzeit überschritten und durfte daher nicht mehr eingesetzt werden“. Und weiter: „Diese Regelung ist gesetzlich vorgeschrieben und dient Ihrer eigenen Sicherheit.“

Das Unternehmen teilte auf Anfrage unserer Redaktion weiter mit, der ursprünglich verspätete Flug von Düsseldorf nach New York mit der Flugnummer EW 1100 sei „aufgrund schwieriger Wetterbedingungen nach New York Newark umgeleitet“ worden und von dort verspätet zum Flughafen JFK weitergeflogen. Deshalb habe sich der Abflug von Flug EW 1101 nach hinten verschoben. Er sei aber zum nächstmöglichen Zeitpunkt, die die „gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten“ zuließen, durchgeführt worden, hieß es. Und weiter: „Eurowings entschuldigt sich bei allen betroffenen Gästen für die entstandenen Unannehmlichkeiten.

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