Anspielung auf Böhmermann-Affäre "Erdogan Burger" — Kölner Laden schließt nach Hasskommentaren

Köln · Eine Burger-Laden in Köln nimmt einen "Erdogan-Burger" in seine Speisekarte auf und erntet daraufhin Hasskommentare auf Facebook. Nun hat der Inhaber sein Geschäft vorübergehend geschlossen.

 Das Titelbild der "Urban Burgery" bei Facebook weist ebenfalls auf den geschlossenen Laden hin.

Das Titelbild der "Urban Burgery" bei Facebook weist ebenfalls auf den geschlossenen Laden hin.

Foto: Screenshot Facebook

Es ist eine Anspielung auf das Schmähgedicht von Jan Böhmermann: Seit dem 22. April hat die Kölner "Urban Burgery" einen "Erdogan Burger" im Programm — mit Ziegenkäse. Auch auf der Facebook-Seite wurde dieser Burger angepriesen. Der ZDF-Moderator Böhmermann hatte den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in seinem Gedicht unter anderem "Zeigenficker" beschimpft.

Genau dieser Burger hat nun dazu geführt, dass die "Urban Burgery" ihr Geschäft vorübergehend geschlossen hat. Denn während sich die einen auf Facebook über den Einfall von Ladeninhaber Jörg Tiemann köstlich amüsieren, fanden das andere gar nicht lustig — und ließen entsprechende Kommentare unter dem Eintrag zurück.

"Großer Fehler dann auch in Köln mal sehn was die Tage dort passiert", schreibt ein User, ein anderer merkt an: "Boykottiert den Laden einfach markiert Freunde Verwandte Familie keiner soll dort essen gehen und dann sollen sie ihre Meinungsfreiheit gerne haben diese Affen." Und noch ein anderer: "ich komme die tage vorbei mal schauen was ich mit euch mache." Auch Beschimpfungen jeglicher Art sind unter dem Post zu finden.

Die "Urban Burgery" fürchtet nun um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter und will den Laden erstmal geschlossen lassen. Gleichzeitig versichert das Team aber auch, dass sie sich von "Feinden von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Bürgerrechten nicht mundtot machen lassen" wollen.

Wie lange der Laden geschlossen bleiben wird, ist noch offen. Allerdings schreibt das Team in seinem jüngsten Facebook-Post vom Montag lediglich vom "heutigen Ruhetag". Fest steht, dass die Zeit genutzt werden soll, um die Sicherheit im Geschäft zu erhöhen. So soll dort unter anderem eine Video-Überwachungsanlage installiert werden.

(das)
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