Köln Einfach paradiesisch: Zoo freut sich über Paradieskranich

Köln · Am 12. Juni ist ein Jungtier im Geflügelrevier zur Welt gekommen. Besucher können es gegenüber der Roten Pandas bewundern.

 Noch sieht das Gefieder des jungen Paradieskranichs kuschelig weich aus.

Noch sieht das Gefieder des jungen Paradieskranichs kuschelig weich aus.

Foto: WERNER-SCHEURER

Köln Zuchterfolg im Geflügelrevier des Kölner Zoos: Am 12. Juni ist bei den Paradieskranichen Nachwuchs geschlüpft. Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, dass das Kranich-Elternpaar einen Jungvogel aufzieht. Aufzuchten durch die Elterntiere in Zoos sind bei dieser Art noch immer eine Seltenheit.

Der Vater stammt aus einer Zuchtstation in Südafrika. Die Mutter kam 2010 auf Empfehlung des Zuchtbuchführers aus dem Zoo in Jersey nach Köln. Bevor das Weibchen allerdings ein befruchtetes Ei legen konnte, mussten die Biologen und Tierpfleger des Kölner Zoos nachhelfen: Das Weibchen wurde in den Tagen vor der Eiablage künstlich besamt.

Paradieskraniche erreichen eine Körpergröße von bis zu 1,20 Meter. Ihre Flügelspannweite kann bis zu zwei Meter betragen. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Besonders auffallend sind die weiß befiederte Kopfplatte und die schwarzen Schwanzfedern, die schleppenartig fast bis auf den Boden herabreichen. Paradieskraniche leben im trockenen Gras- und Kulturland Südafrikas, dessen Wappentier die Vögel sind. Der Freilandbestand ist wegen vermehrtem Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und der Umwandlung von Offenland in Baumplantagen in manchen Provinzen seit 1980 um 90 Prozent zurückgegangen. Teilweise sind sie sogar völlig verschwunden.

Die Vögel brüten in einfachen Nistmulden auf dem Boden. Die gelblich-braun gesprenkelten Eier werden vom Weibchen bebrütet. Nach rund 30 Tagen Brutzeit schlüpfen die Küken. Als Nestflüchter können diese bereits nach wenigen Stunden den Elterntieren folgen.

Paradieskraniche ernähren sich sowohl von Körnern und Samen, als auch von größeren Insekten, Würmern und Schnecken. Ab und zu erbeuten die Vögel sogar Eidechsen und Kleinsäuger.

Besucher des Kölner Zoos können den kleinen Paradieskranich in seinem Revier gegenüber der Anlage der Roten Pandas beobachten. Dabei gilt: Abstand halten, denn Kranicheltern verteidigen ihren Nachwuchs sehr aggressiv gegen Eindringlinge.

In Europa werden derzeit übrigens rund 100 Paradieskraniche in 42 Zoos und Vogelparks gezeigt.

(RP)
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