Köln Ein Jahr für Käthe Kollwitz

Köln · Das Kölner Museum am Neumarkt widmet ganzes Ausstellungsjahr anlässlich des 150. Geburtstages seiner Namensgeberin Käthe Kollwitz. Den Auftakt bildet ab dem 12. Januar die Schau "Die Seele nach außen".

 Käthe Kollwitz mit einer Kupferplatte um 1910. Seit mehr als 30 Jahren hat die Künstlerin am Kölner Neumarkt ihr eigenes Museum. Es gehört zur Kreissparkasse und befindet sich in deren Gebäude.

Käthe Kollwitz mit einer Kupferplatte um 1910. Seit mehr als 30 Jahren hat die Künstlerin am Kölner Neumarkt ihr eigenes Museum. Es gehört zur Kreissparkasse und befindet sich in deren Gebäude.

Foto: Hänse Herrmann/Käthe Kollwitz Museum Köln

Köln. Sie zählt zu den bedeutendsten deutschen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts: Käthe Kollwitz (1867-1945). Mit seiner heute weltweit umfangreichsten Sammlung vermittelt das Käthe-Kollwitz-Museum Köln ein umfassendes Bild der Künstlerin, die in ihren Werken wie keine andere Themen wie Krieg, Armut und Tod, aber auch Liebe, Geborgenheit und das Ringen um Frieden in nachdrücklicher Weise zum Ausdruck brachte. Anlässlich ihres 150. Geburtstages widmet ihr das Kölner Haus ein ganzes Ausstellungsjahr mit hochkarätigem Programm:

Die Auftakt-Ausstellung "Die Seele nach außen" ( 12. Januar bis 22. Februar) stellt die Jubilarin in ihren offenen und verkappten Selbstbildnissen in den Fokus. Als Highlights der Schau präsentiert das Käthe Kollwitz Museum Köln zwei spektakuläre Neuzugänge in der Sammlung: Das früheste Kollwitz-Selbstportrait überhaupt, eine bezaubernde Tuschezeichnung aus dem Jahr 1888, sowie eine von lediglich drei existierenden Selbstbildnis-Plastiken, die die Künstlerin zu Lebzeiten in Bronze gießen lassen konnte.

Auch die zweifellos bedeutendste Ausstellung im Kollwitz-Jahr 2017 wird in der Domstadt gezeigt: Mit "Aufstand! Renaissance, Reformation und Revolte im Werk von Käthe Kollwitz" (10. März bis 5. Juni) würdigt das Käthe Kollwitz Museum Köln den mitreißenden Zyklus "Bauernkrieg" - ein Schlüsselwerk im Kollwitz- Œuvre - mit einer groß angelegten Sonderschau. Der umfangreiche und in seinem Zusammenhang erstmalig präsentierte Kölner Sammlungsschwerpunkt zu diesem Thema wird durch auserlesene Leihgaben ergänzt. So dokumentiert die Ausstellung mit überraschenden Hintergrundinformationen die spannende Genese der sieben druckgrafischen Blätter, die die Künstlerin von 1901 bis 1908 in intensiver Auseinandersetzung mit Renaissance-Meistern wie Dürer und Masaccio und Größen der Moderne wie Daumier und Manet schuf.

Im Sommer setzt das Museum seiner Künstlerin ein Denkmal: Mit der Ausstellung "Gustav Seitz: Ein Denkmal für Käthe Kollwitz" (13. Juni bis 17. September) verwandeln sich die Museumsräume in das Atelier des Bildhauers zu der Zeit, als er sein wohl bekanntestes Werk schuf: das überlebensgroße Denkmal für Käthe Kollwitz auf dem Berliner Kollwitzplatz am Prenzlauer Berg. In Zusammenarbeit mit der Gustav Seitz Stiftung dokumentiert das Käthe Kollwitz Museum Köln die spannende Entwicklung der Bildfindung. Am 8. Juli, dem 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz, lädt die Kölner Sammlung alle Kollwitz-Fans ein zu einem großen Museumfest mit spannendem Programm für die ganze Familie. Highlight des Tages: die Premiere des Dokumentarfilms "Kollwitz - Ein Leben in Leidenschaft" zu Biographie und Rezeptionsgeschichte von Sonya und Yury Winterberg.

Außerdem feiert auch eine ganz besondere Kooperation im Jahr 2017 ihr Jubiläum: Seit 25 Jahren unterstützt die Kreissparkasse Köln als Trägerin des Käthe Kollwitz Museums den Kollwitz-Preis der Akademie der Künste, Berlin. Mit der Preisträger-Schau "Kollwitz weiterdenken" (ab 29. September 2017) wird erstmals eine Auswahl von Werken zeitgenössischer Künstler präsentiert, die auf die Essenz von Käthe Kollwitz' nachhaltigem Wirken bis in die Gegenwart hinein reagieren.

Noch bis zum 8. Januar läuft die Fotografie-Ausstellung "Anneliese Kretschmer - Entdeckungen". Es zeigt Aufnahmen, die zwischen 1922 und 1977 entstanden sind.

(RP)
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