Köln Dieses Öko-Pissoir soll die Lösung für Wildpinkler sein

Köln/Düsseldorf · Eine Box, ein bisschen Streu und ein Blumenkasten: Köln will mit einem neuen Toiletten-Modell das Problem mit Wildpinklern an öffentlichen Plätzen lösen. In Frankreich haben Städte damit schon Erfolg.

Wenn sich dieser Vorschlag der Kölner Stadtverwaltung bewährt, könnte das vielleicht auch in anderen Städten in NRW Schule machen: In Köln denken Politiker darüber nach, am Yitzhak-Rabin-Platz eine neue Öko-Toilette für Wildpinkler aufzustellen — ein sogenanntes Uritrottoir. Zuerst hatte der Express darüber berichtet.

Das Pissoir ist eine Mischung aus Blumenkübel und Toiletten — oben wächst was, unten können sich Männer in eine Box erleichtern, ähnlich wie bei einem Toiletten-Container. Der Urin wird aufgefangen und von einer Mischung aus Sägespänen und Streu aufgesaugt. Aktivkohle verhindert Gerüche. Die Box wird geleert, wenn sie voll ist, ihr Inhalt kompostiert. Damit könnten theoretisch später auch Blumen gedüngt werden.

Die Idee stammt ursprünglich aus Frankreich. In Nantes und Paris kommen die Uritrottoirs schon zum Einsatz.

In Köln soll das Öko-Pissoir demnächst am Yitzhak-Rabin-Platz in der Innenstadt ausprobiert werden. "Der Vorschlag kommt aus der Verwaltung", sagt SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Köln, Regina Börschel. "Ich finde diese Idee originell."

Der Yitzhak-Rabin-Platz am Hohenstaufenring in Köln hat ein Problem mit Wildpinklern. Er gilt als verwahrlost. Der Platz soll umgestaltet werden, unter anderem soll er bepflanzt werden. Im Zuge dessen könnten dort vielleicht bald die neuen Toiletten stehen — zumindest testweise. "Wir müssen es einfach ausprobieren, ob das funktioniert. Wieso sollen wir nicht von anderen Städten lernen", sagt Börschel. "Nur die Mädels haben dabei das Nachsehen."

(heif)
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