Grundstücksfrage geklärt Denkmal zur Erinnerung an NSU-Anschlag in Köln wird realisiert

Köln · Ein 6 mal 24 Meter großes Denkmal soll in Köln an den Anschlag des NSU im Jahr 2004 erinnern. Damals waren 22 Menschen durch eine Nagelbombe zum Teil schwer verletzt worden.

 Das Haus Nummer 29 ist in der Keupstraße in Köln zu sehen. Hier verübte der NSU am 9. Juni 2004 einen Bombenanschlag. (Archivfoto)

Das Haus Nummer 29 ist in der Keupstraße in Köln zu sehen. Hier verübte der NSU am 9. Juni 2004 einen Bombenanschlag. (Archivfoto)

Foto: dpa/Henning Kaiser

Nach langem Streit soll in Köln ein Denkmal zur Erinnerung an den Anschlag der Neonazi-Terrorzelle NSU in der Keupstraße realisiert werden. Die Verwaltung habe den Gremien des Rates einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt, teilte die Stadt am Dienstag mit. Voraussichtlich am 9. November werde der Rat darüber entscheiden. „Ich bin froh, dass das Denkmal nun endlich errichtet werden kann“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). „Es ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Opfern rechten Terrors.“

Das etwa 6 mal 24 Meter große Denkmal des Berliner Künstlers Ulf Aminde besteht aus einer großen Betonplatte mit integriertem App-Zugang. Die Betonplatte spiegelt den Grundriss des Hauses wider, vor dem 2004 die Bombe in der Keupstraße explodierte. Mit der App können Besucher auf ihren Smartphones ein virtuelles Haus sehen, dessen Wände aus Filmen etwa über das NSU-Verfahren bestehen. Das Problem war lange, dass das für das Denkmal vorgesehene Grundstück einem privaten Investor gehörte, der das Gelände nicht zur Verfügung stellen wollte. Nach einem Eigentümerwechsel hat sich das jetzt geändert.

Am 9. Juni 2004 hatten Mitglieder des NSU vor einem Friseursalon in der türkisch geprägten Keupstraße eine Nagelbombe gezündet. 22 Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. 2016 hatte sich die Stadt für das Mahnmal von Aminde entschieden.

(chal/dpa)
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