Tagesmütter in der Corona-Pandemie Die vergessenen Heldinnen

Köln · In mehr als 10.000 Kindertagesstätten in NRW gelten seit Montag reduzierte Betreuungszeiten – doch nicht für Tagesmütter und Tagesväter. Die sind oft selbst Eltern schulpflichtiger Kinder und fühlen sich von der Politik allein gelassen.

 Silke Engelskirchen, Tagesmutter in der Großtagespflege Ukkepuk in Köln-Nippes.

Silke Engelskirchen, Tagesmutter in der Großtagespflege Ukkepuk in Köln-Nippes.

Foto: Martina Goyert

Wenn volles Haus ist in der Kölner Großtagespflege Ukkepuk sind neun Kinder da. Das jüngste Kind ist 15 Monate, das älteste zweieinhalb Jahre alt. In diesen Tagen kommen zwischendurch oft noch die Kinder von Silke Engelskirchen rein. Immer dann, wenn eines nicht weiterkommt mit seinen Homeschooling-Aufgaben. „Mein jüngster Sohn ist elf und zum Glück schon sehr selbstständig“, sagt die 46-Jährige. Drei ihrer vier Kinder gehen noch zur Schule. Sie leitet die Tagespflege mit einem Kollegen zusammen. Auch er hat vier schulpflichtige Kinder, seine Frau arbeitet in einem Pflegeberuf. „Das Ganze bringt sehr viel Organisation mit sich“, sagt Silke Engelskirchen.